62. Als der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, einmal bei der Kâ‘ba das Gebet verrichtete, dachte der niederträchtige Abû Dschahl, dass dies eine Gelegenheit wäre und wollte mit einem Messer auf ihn losgehen, doch drehte er sich urplötzlich um und rannte davon. Als ihn seine Freunde fragten, wovor er so erschrocken war, sagte er: „Ich sah einen feuergefüllten Graben zwischen mir und Muhammed. Dort waren zahlreiche Gestalten, die auf mich warteten. Hätte ich noch einen Schritt gemacht, hätten sie mich in jenes Feuer gestürzt.“ Als die Muslime davon hörten und den Gesandten Allahs, Friede sei mit ihm, darüber befragten, sagte er: „Es waren die Engel Allahs – sie hätten ihn ergriffen und ihn zerfetzt.“
63. Im dritten Jahr der Hidschra, während der Schlacht von Katfân, ruhte sich der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, einmal ganz allein unter einem Baum aus. Da erschien plötzlich der ungläubige Ringer namens Dâ`sûr mit einem Schwert in der Hand und rief: „Wer kann dich nun vor mir retten?“ Als der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, antwortete, „Allah!“, erschien der Engel Dschibrîl, Friede sei mit ihm, in Gestalt eines Menschen und versetzte dem Ungläubigen einen Schlag auf die Brust, worauf er hinfiel und ihm das Schwert aus der Hand entglitt. Der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, nahm nun das Schwert in die Hand und fragte: „Wer kann nun dich vor mir retten?“ Der Mann flehte: „Es gibt keinen Besseren als dich, der mich vor dir retten könnte.“ Darauf ließ ihn der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, laufen. Der Mann wurde Muslim und war danach der Grund für viele andere, den Islam anzunehmen.
64. Während der Belagerung der Festung der Bani Nadîr stand der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, an der Festungsmauer und besprach sich mit seinen Gefährten, als einer der Juden aus der Festung einen großen Mühlenstein auf ihn werfen wollte. Als er aber seine Hände nach dem Stein austreckte, wurden sie beide verkrüppelt.
65. Im neunten Jahr nach der Hidschra kamen Menschen aus der Ferne in Strömen, um Muslime zu werden. Zwei Ungläubige namens Âmir und Arbad mischten sich unter die Menschen, und während Âmir vor den Gesandten Allahs, Friede sei mit ihm, trat und sagte, sie nähmen den Islam an, trat Arbad hinter ihn und wollte sein Schwert aus der Scheide ziehen, doch seine Hand konnte es nicht greifen. Als Âmir per Zeichen fragte, warum er denn noch warte, sagte der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm: „Allah schützte mich vor eurem Übel.“ Als sie sich von dort entfernten, fragte Âmir Arbad, warum er nicht wie besprochen gehandelt habe, und dieser sagte: „Was konnte ich tun? Mehrere Male wollte ich das Schwert ziehen, doch jedes Mal sah ich dich zwischen mir und ihm. Einige Tage später zogen plötzlich bei sonnigem Wetter dunkle Wolken auf. Ein Blitz traf Arbad und er und sein Kamel starben dabei.
66. Eines Tages beim Verrichten der Gebetswaschung hatte der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, einen seiner Ledersocken angezogen und als er seine Hand nach der anderen ausstreckte, flog ein Vogel herbei und schnappte diese Ledersocke und schüttelte sie in der Luft und eine Schlange fiel aus ihr. Dann brachte der Vogel die Ledersocke wieder an ihren Platz. Seit dem Tag ist es eine Sunna, die Schuhe vor dem Anziehen auszuschütteln.
67. Der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, pflegte während Schlachten und Reisen in der Wüste sich zu seinem Schutz von einigen seiner Gefährten bewachen zu lassen. Als der Vers 67 der Sûre „al-Mâida“, „Der Tisch“, offenbart wurde, in dem es sinngemäß heißt: „Allah schützt dich vor dem Übel der Menschen“, ließ er davon ab. Er wanderte fortan auch unter Feinden allein, schlief allein und war nie besorgt.
68. Anas ibn Malik, möge Allah mit ihm zufrieden sein, besaß ein Taschentuch, das dem Gesandten Allahs, Friede sei mit ihm, gehörte, und mit dem er sein gesegnetes Gesicht gewischt hatte. Anas, möge Allah mit ihm zufrieden sein, reinigte damit sein Gesicht und wenn das Tuch schmutzig wurde, legte er es ins Feuer. Der Schmutz wurde verbrannt, doch nicht das Tuch, denn es kam sauber aus dem Feuer.
69. Einmal trank er vom Wasser eines Brunnens aus einem Eimer und schüttete den Rest wieder zurück. Von da an duftete es aus dem Brunnen stets nach Moschus.