Der große Walî (Freund Allahs, des Erhabenen) Dschunayd al-Baghdâdî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagte: „Eine Stunde der Dunyâ (Diesseits) ist kostbarer als tausend Jahre der Âkhira (Jenseits). Denn in dieser einen Stunde kann eine rechtschaffene Tat verrichtet werden, die von Allah, dem Erhabenen, angenommen werden mag. Doch in jenen tausend Jahren gibt es kein Handeln.“
Der Prophet Muhammad, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, sagte sinngemäß:„Wenn jemand eine Salât absichtlich mit der darauffolgenden zusammenlegt, wird er dafür 80 Huqba lang im Dschahannam brennen.“ Eine „Huqba“ sind 80 Jahre der Âkhira. Ein Tag im Jenseits sind tausend Jahre des Diesseits.
Sodann, meine muslimischen Geschwister! Vergeudet eure Zeit nicht mit leeren, unnützen Sachen. Wisset um den Wert der Zeit. Nutzt eure Zeit auf die beste und nützlichste Weise. Unser geliebter Prophet sagte sinngemäß: „Die größte aller Katastrophen ist, dass man seine Zeit mit unnützen Sachen vergeudet.“ Verrichtet eure Gebete in ihren Zeiten, damit ihr am Tag des Gerichts nicht bereut, sondern sehr große Sawâb erhaltet.
In einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß: „Wenn jemand eine Salât nicht in ihrer Zeit verrichtet, sondern sie zum Nachholen aufschiebt und dann stirbt, bevor er sie nachholen kann, in dessen Grab werden sich 70 Fenster in den Dschahannam öffnen und er wird bis zum Tag der Auferstehung leiden.“ Jemand, der eine Salât absichtlich nicht in ihrer Zeit verrichtet, also während des Verstreichens der Gebetszeit nicht darüber betrübt ist, dass er die Salât nicht verrichtet, der verlässt den Dîn oder stirbt ohne Iman.
Wie steht es dann um jene, die nicht einmal an die Salât denken oder die Salât nicht als Aufgabe anerkennen? Dass jemand, der die Salât nicht wichtig nimmt, sie nicht als Aufgabe anerkennt, ein Murtad (Abtrünniger), also ein Kâfir wird, wurde von allen Gelehrten der vier Rechtsschulen übereinstimmend verkündet. Dass ebenso derjenige, der die Salât absichtlich nicht verrichtet und auch nicht daran denkt, sie nachzuholen und sich nicht davor fürchtet, dafür bestraft zu werden, ein Murtad, also ein Kâfir wird, steht im Kapitel „Die Übel der Zunge“ im „Hadîkatun-Nadiyya“ des edlen Abdulghanî an-Nablusî, möge Allah mit ihm barmherzig sein.