Beide Arten der Reinigung, die mit der Niyya der Ibâda verrichtet werden, haben viele Nutzen für unser körperliches Wohlbefinden. Neben physischen Nutzen gibt es auch viele Nutzen für das geistige Wohlbefinden. Einige dieser festgestellten, unzähligen Nutzen sind folgende:
1. Alltäglich kommen unsere Hände mit unzähligen Dingen und allerlei Bakterien in Berührung. Das Waschen der Hände, des Gesichts und der Füße beim Wudû’ ist ein guter Schutz gegen Hauterkrankungen und -entzündungen. Manche der parasitischen Bakterien und Mikroben gelangen über die Haut in den Körper.
2. Durch das Waschen der Nase, die eine Art Wächter unseres Atmungsprozesses ist, wird verhindert, dass Staub und Mikroben in unseren Körper gelangen.
3. Das Waschen des Gesichts stärkt die Gesichtshaut und mindert die Schwere des Kopfes und die Müdigkeit des Gehirns. Es sorgt dafür, dass die Adern und Nerven angeregt werden. Das ist der Grund, warum das Gesicht von Menschen, die fortdauernd das Wudû’ verrichten, selbst im Alter nichts an seiner Schönheit verliert.
4. Bei den Anlässen, die zur Dschanâba führen, wird viel Energie verbraucht, der Herzschlag erhöht sich und der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller. Durch diese extreme Aktivität des Körpers entstehen Müdigkeit, Erschöpfung, Schläfrigkeit und Schlaffheit und im Allgemeinen werden mentale Vorgänge durch all das verlangsamt. Durch den Ghusl erlangt der Körper wieder seine vorherige Frische und Lebendigkeit. Den Körper in bestimmten Intervallen zu waschen, ist aus medizinisch prophylaktischer Sicht sehr wichtig.
5. Der menschliche Körper hat unter normalen Umständen ein statisches elektrisches Gleichgewicht. Das körperliche Wohlbefinden ist eng mit diesem elektrischen Gleichgewicht verbunden. Dieses Gleichgewicht wird durch psychologische Spannungen, durch klimatische Einwirkungen, Bekleidung, Wohn- und Arbeitsorte und durch Zustände, die den Ghusl erfordern, gestört. Diese statische Ladung erhöht sich in Zuständen von Zorn auf etwa das Vierfache und in Zuständen, die den Ghusl erfordern, auf etwa das Zwölffache. Auf Fotografien, die mit Infrarotlicht gemacht wurden, kann man sehen, dass nach dem Geschlechtsverkehr die gesamte Haut mit einer höheren statischen Ladung bedeckt ist. Diese statische Ladung verhindert den Sauerstoffaustausch und verursacht eine Verfärbung der Haut und ein schnelleres Altern. Um diesen Zustand aufzuheben, muss der Körper gänzlich mit Wasser gewaschen werden, d.h., nicht einmal eine nadelspitzengroße Stelle darf trocken bleiben. Dabei nehmen die Wassertropfen die überschüssige elektrische Spannung auf, erden den Körper und stellen das normale elektrische Gleichgewicht wieder her. Aus dieser Perspektive betrachtet ist der Ghusl aus medizinischer Sicht eine unbedingt durchzuführende Reinigung.
6. Das Wudû’ und der Ghusl haben auch positive Wirkungen auf den Blutkreislauf. Sie verhindern Verhärtungen und Verstopfungen in den Blutbahnen. Während des Wudû’ werden bestimmte Stellen stimuliert. Das Lymphsystem wird angeregt, indem einer seiner wichtigsten Knotenpunkte, der sich hinter der Nase befindet, und die Mandeln gewaschen werden. Das Waschen des Nackens und seiner Seiten wirkt auch auf das Lymphsystem. Durch die Anregung des Kreislaufs des Lymphsystems während des Wudû’ und des Ghusl können die Lymphozyten genannten Abwehrzellen den Körper besser gegen schädliche Elemente schützen und die Widerstandskraft des Körpers stärken.
7. Die Tayammum, die verrichtet wird, wenn kein Wasser zur Verfügung steht, neutralisiert ebenfalls in starkem Maße die überschüssige elektrische Ladung des Körpers.