Es ist makruh, die Entschuldigung eines Muslims abzuweisen.
In einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß:
„Die Entschuldigung seines muslimischen Bruders nicht anzunehmen, ist eine Sünde.“
Entschuldigungen anzunehmen und zu vergeben, gehört zu den Eigenschaften Allahs, des Erhabenen. Wer sich nicht so verhält, dem zürnt Allah, der Erhabene, und bestraft ihn. Entschuldigungen werden auf drei Arten vorgebracht: „Warum habe ich das getan?“, bzw. „Darum habe ich das getan. Hätte ich es lieber nicht getan“, oder: „Ich habe dies getan und werde es nicht wiederholen“, oder aber zu sagen: „Ich habe das nicht getan“ und somit zu leugnen. Zu sagen: „Ich habe das getan und werde es nicht wiederholen“, fällt unter Reue (Tawba). Der Muslim wartet auf eine Entschuldigung, damit er vergeben kann. Der Heuchler möchte, dass Makel und Mängel bloßgelegt werden.
In einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß:
„Seid tugendhaft! Tut nichts Hässliches! Lasst auch eure Frauen tugendhaft sein!“
Und sinngemäß:
„Wenn ihr tugendhaft seid, werden auch eure Frauen tugendhaft sein. Wenn ihr euren Eltern Güte erweist, werden eure Kinder euch Güte erweisen. Wer die Entschuldigung seines musli- mischen Bruders nicht annimmt, wird nicht vom Kawthar-Becken trinken.“
Dieser ehrwürdige Hadith betrifft denjenigen, dem nicht bewusst ist, dass seine muslimischen Geschwister etwas Schlechtes taten und dem nicht bewusst ist, dass ihre Entschuldigung eine Lüge ist. Denn die Abweisung der Entschuldigung bedeutet dann, eine schlechte Mutmaßung über den Muslim zu haben. Die Ent- schuldigung anzunehmen, obwohl klar ist, dass sie eine Lüge ist, ist Verzeihung. Zu verzeihen ist nicht wâdschib, sondern mustahabb.