Schamâta (Schadenfreude) bedeutet, sich über das Übel, den Schaden, der andere trifft, zu freuen. In einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß:
„Seid nicht schadenfroh über euren Glaubensbruder ! Wenn ihr dies tut, wird Allah, der Erhabene, das Übel von ihm nehmen und es euch aufladen.“
Sich über den Tod eines Tyrannen zu freuen, um von seiner Tyrannei, von seinem Übel frei zu werden, ist jedoch keine Schadenfreude. Freude über alle anderen Übel außer dem Tod eines Feindes zu empfinden ist Schadenfreude. Schlimmer ist es noch, sich zu freuen, im Glauben, dass man selbst der Anlass für das Übel sei, so z.B. sich darüber zu freuen, dass es aufgrund eines Bittgebets, das man gesprochen hat, eintraf. Dies führt zum schlechten Charakterzug der Selbstgefälligkeit.
Man sollte bedenken, dass das Übel, das den anderen traf, für einen selbst eine Täuschung (Makr) und der Beginn einer stufenweisen Herabwürdigung durch Allah (Istidrâdsch) sein könnte. Man sollte Bittgebete dafür sprechen, dass das Übel für den anderen aufhören möge.
In einem ehrwürdigen Hadith heißt es sinngemäß:
„Der guten Duâ, die der Gläubige (Mu’min) für seinen Glaubensbruder ohne sein Wissen macht, wird entsprochen. Ein Engel spricht dazu: ‚Möge Allah auch dir dieses Gute geben. Âmîn.‘ Die Duâ des Engels wird nicht zurückgewiesen.“
Wenn der Feind ein Ungerechter ist und das Übel, das ihn befällt, ihn davon abhält, anderen Unrecht zuzufügen, ist es keine Schadenfreude und keine Sünde, sich darüber zu freuen. Das ist dann religiöser Eifer. Der religiöse Eifer zeigt die Glaubensstärke. Eifer um Allahs willen ist gut. Eifer um der tierischen Wünsche willen ist nicht gut. Es ist dennoch nicht gut, sich darüber zu freuen, wenn auch der Ungerechte von einem Übel befallen wird. Es ist jedoch dschâiz, weil es ihn hindert, anderen Unrecht zuzufügen und weil es eine Lehre für andere Ungerechte ist.