Weiss wurde in der einst österreichischen, heute polnischen Stadt Lwow im Jahre 1318 n. H. [1900 n. Chr.] geboren und besuchte im Alter von 22 Jahren als Zeitungsreporter arabische Länder, war vom Islam begeistert und sagte, dass er Muslim geworden sei, worauf er alle muslimischen Länder bereiste, u. a.Indien und Afghanistan, und seine Reisebeobachtungen in einer der größten Zeitungen der Welt, der Frankfurter Zeitung, veröffentlichte. Eine Weile arbeitete Weiss als Redakteur der Frankfurter Zeitung. Nach der Unabhängigkeit Pakistans ging er als Berater der pakistanischen Regierung für die Erstellung eines religiösen Bildungsprogramms nach Pakistan. Später wurde er als Vertreter Pakistans zum Hauptquartier der UNO entsandt. Er hat zwei Werke mit den Titeln „Islam am Scheideweg“ und „Der Weg nach Mekka“ verfasst. Außerdem übersetzte er den edlen Qur’ân ins Englische. Dass dieser Mensch, der nicht in den islamischen Wissenschaften bewandert war, sich daran machte, einen Tafsîr zu schreiben, zeigt, dass er nicht den Leuten der Sunna, der Ahlu‘s- Sunna, angehörte und dass sein Tafsîr und seine anderen Schriften schädlich sind. Die Wahhabis und andere Weglose preisen diesen ignoranten und verirrten Menschen und stellen ihn als muslimischen Gelehrten dar.
Im Jahre 1922 verließ ich meine Heimat Österreich, um als Spezialkorrespondent einiger führender europäischer Zeitschriften durch Afrika und Asien zu reisen. Anfänglich war mein Interesse für die Länder, mit denen ich in Kontakt kam, das eines Außenseiters. Ich sah eine soziale Ordnung und eine Weltanschauung vor mir, die sich von der europäischen unterschieden, und vom ersten Moment an wuchs in mir eine Sympathie für die ruhigere, oder besser gesagt, menschlichere Lebensauffassung, verglichen mit der hastigen und mechanistischen Lebensweise in Europa. Diese Sympathie führte mich langsam dazu, die Ursachen solcher Verschiedenheit zu erforschen, und ich interessierte mich für die religiösen Lehren der Muslime. Ich stammte aus einer tief religiösen katholischen Familie. Während meiner gesamten Kindheit hatte man mir die Muslime als Heiden und Teufelsanbeter vorgestellt. Als ich dann Muslimen begegnete, merkte ich, dass dem nicht so war, und entschloss mich, den Islam zu studieren. Ich besorgte mir viele Bücher über dieses Thema. Als ich diese Bücher sorgfältig studierte, stellte ich mit Erstaunen fest, wie klar und kostbar diese Religion war. Das Verhalten einiger Muslime, denen ich begegnete, hingegen schien mir sehr entfernt von den in der Glaubenslehre dargelegten idealen Möglichkeiten. Im Islam wurde vor allem zur Reinlichkeit, Offenherzigkeit, Brüderlichkeit, Barmherzigkeit, zu Treue, Frieden und Sicherheit aufgerufen, und der Glaube an die Erbsünde der Menschen, wie wir Christen glaubten, wurde abgelehnt und im Gegenteil gesagt: „Solange ihr niemandem schadet und keine Sünden begeht, erfreut euch am Leben.“ Doch ich begegnete vielen Muslimen, die sich nicht an diese Vorgaben heilten und die schmutzig und betrügerisch waren.
Um diese Sache besser zu verstehen und um eine Erfahrung zu machen, stellte ich mir vor, ein Muslim zu sein, und den Regeln, die ich in den Büchern gelesen hatte, folgend, begann ich die muslimische Welt zu studieren. Ich stellte fest, dass der größte Grund für die Korruption, Schwächung und geradezu den Niedergang der muslimischen Welt darin lag, dass die Muslime ihrer Religion gegenüber immer gleichgültiger wurden. Die Muslime waren stets im Aufstieg, solange sie wahre Muslime waren, und wenn sie vom Islam abließen, sanken sie in Abgründe.
Im Islam ist alles enthalten, was ein Land, ein Volk oder eine Gesellschaft für ihren Aufstieg braucht. In ihm sind alle zivilisatorischen Grundlagen. Der Islam ist sowohl religiös, wissenschaftlich als auch praktisch. Seine Grundlagen sind vernünftig und können von jedem Menschen nachvollzogen werden und es gibt in ihnen nichts, das der Wissenschaft widerspricht. In ihm findet sich nichts Überflüssiges, Unverständliches, keine Verdrehungen und kein unlogischer Aberglaube, wie es sie in anderen Religionen der Fall ist. Ich besprach alle diese Sachen mit Muslimen und tadelte sie, warum sie denn nicht mehr an ihrer schönen Religion festhielten. Eines Tages – es war im Jahre 1344 n. H. [1926 n. Chr.], in Afghanistan • sagte ein Provinzgouverneur zu mir: „Aber du bist ein Muslim, du weißt es nur selbst noch nicht. Denn nur ein wahrer Muslim kann den Islam so verteidigen wie du es tust.“ Ich war betroffen durch diese Worte und schwieg. Aber als ich nach Hause zurückkam, sah ich, dass die einzig logische Konsequenz meiner Haltung der Übertritt zum Islam war. Und sogleich sprach ich die „Schahada“ (Das Glaubensbekenntnis). Seit dem Zeitpunkt bin ich Muslim. Seitdem wurde ich immer wieder gefragt: „Warum hast du den Islam angenommen? Was faszinierte dich daran so sehr?“ Ich muss bekennen: Ich weiß keine befriedigende Antwort. Es war kein spezieller Lehrsatz, der mich faszinierte, sondern die ganze wunderbar zusammenhängende Struktur von moralischer Lehre und praktischer Lebensführung. Der Islam kommt mir vor wie ein perfektes architektonisches Werk. Alle Teile ergänzen und unterstützen einander harmonisch. Nichts ist überflüssig, nichts fehlt, ein absolutes Gleichgewicht auf solider Basis. Vielleicht hat gerade das Gefühl, dass alles in der islamischen Lehre „an seinem richtigen Platz ist“, den stärksten Eindruck auf mich gemacht. Es mögen dabei auch andere Eindrücke mitgewirkt haben, die ich heute nicht mehr analysieren kann. Es war Liebe, und Liebe besteht aus vielen Sachen, aus unseren Wünschen und unserer Einsamkeit, aus unseren hohen Zielen und unserer Unzulänglichkeit, aus unserer Stärke und unserer Schwäche. So hielt ich aus ganzem Herzen und voller Liebe an der Religion des Islam fest und er siedelte sich in meinem Herzen an ohne jemals hinauszugehen.