Lord Headley gehört zur britischen Aristokratie. Sir George Allanson wurde 1271 n. H. [1855 n. Chr.] geboren und stammt aus einer alten britischen Familie. Er war in vielen wichtigen politischen Positionen tätig und wurde auch als Journalist berühmt. Er ist Absolvent der University of Cambridge. Im Jahre [1877 n. Chr.] erhielt er den Titel eines Lords. Er diente in der britischen Armee als Oberstleutnant. Obwohl er von Beruf Ingenieur war, war er auch ein gewandter Schriftsteller. Sein Buch „A Western Awakening to Islam“ ist eines seiner berühmtesten Werke. Lord Headley wurde [im Jahre 1913 n. Chr.] Muslim, unternahm die Pilgerreise und nahm den Namen Schaykh Rahmatullah al-Farooq an. Er besuchte [1928 n. Chr.] Indien.
Warum wurde ich Muslim? Möglicherweise denken einige meiner Freude, ich sei von meinen muslimischen Freunden beeinflusst gewesen, dies ist aber nicht der Fall. Meine Annahme des Islam ist ausschließlich das Ergebnis langjährigen Nachdenkens. Nachdem ich den Islam eingehend studiert hatte und von ihm fest überzeugt war, nahm ich Kontakt mit Muslimen auf und war hocherfreut festzustellen, dass sie genauso glaubten wie ich auch, und ich verstand, dass ich eine gute Religion angenommen hatte.
Gemäß dem edlem Qur‘ân soll der Mensch von Herzen glauben und den Islam annehmen, und dies nicht unter Zwang. Jesus meinte das Gleiche, als er zu seinen Jüngern sagte: „Und wenn sie euch nicht aufnehmen und euch nicht anhören, so ziehet von dort weiter.“ (Markus 6, 11)
Ich habe manchen fanatischen Protestanten kennengelernt, die katholische Studentenheime aufsuchten, um die Studenten unter Zwang zu bekehren. Solch störendes und zwingendes Verhalten führt zu Streit und zu Missverständnissen und sät Feindschaft unter den Menschen. Dieselbe unsinnige Vorgehensweise wandten christliche Missionare auch gegenüber Muslimen an. Sie taten alles in ihrer Macht Stehende, um Muslime zu Christen zu machen. Sie versuchten, sie mit verschiedensten Mitteln zu täuschen. Sie versprachen ihnen Geld, Arbeit und Ämter. Dabei bemerkten diese armen Blinden nicht, dass das, was Îsâ, Friede sei mit ihm, in Wahrheit gelehrt hatte, im Islam am besten verwirklicht wird. Das Christentum ist dermaßen korrumpiert worden, dass das wahre Christentum, das Îsâ, Friede sei mit ihm, gelehrt hatte, verschwunden ist und alle Menschlichkeit, die er predigte, vergessen ist. Heute sind diese Sachen nur noch im Islam zu finden. Somit habe ich, durch meine Annahme des Islam, zum reinen Christentum gefunden. Denn die von Îsâ, Friede sei mit ihm, gepredigte Brüderlichkeit, Verbundenheit, Barmherzigkeit, gute Meinung und Großzügigkeit sind heute nicht bei den Christen, sondern bei den Muslimen zu finden. Ich nenne ein kleines Beispiel: Das Glaubensbekenntnis gemäß Athanasius lautet, dass man an die Trinität als Grundlage des Christentums glaubt und dass, sollte der Verstand auch nur im Geringsten daran zweifeln, man verdammt ist. Ständig wird wiederholt, dass man unbedingt an die Trinität glauben müsse, um in dieser und der nächsten Welt gerettet zu werden.
Ein anderes Beispiel: Als ich den Islam annahm, erhielt ich einen Brief, dessen Schreiber mir sagte, dass ich nicht gerettet werden könne, wenn ich nicht an die Göttlichkeit Christi glaube. Dieser arme Mensch dachte, dass ich nun gar nicht an Gott glauben würde. Denn nach ihm konnte der Glaube nur in der Form der Trinität sein. Doch dieser Tor wusste nicht, dass auch Îsâ, Friede sei mit ihm, als er begann, das reine Christentum zu lehren, davon sprach, dass Gott nur Einer ist, und niemals behauptete Sein Sohn zu sein. Mit seiner Lehre, dass es nur einen Gott gibt, legte der Islam nichts anderes als die ursprüngliche reine Lehre des wahren Christentums vor. Es gibt heute nichts Vernünftigeres, als dass jemand, der bei Verstand ist, an die Einheit Gottes glaubt. Durch meine Annahme des Islam glaube ich an einen einzigen Gott und lehne die Lügen ab, die nach Îsâ, Friede sei mit ihm, in seine reine Lehre beigemischt wurden. Den Schreiber dieses Briefes und seinesgleichen kann man nur bedauern. Heutzutage neigen die Menschen dazu, ihre Religion zu verlassen und zu Atheisten zu werden. Denn das Christentum kann heutzutage einen durchschnittlich gebildeten Menschen nicht mehr zufriedenstellen. Die Menschen weigern sich, dogmatische und intolerante Glaubenssätze zu akzeptieren, wie es sie im Christentum gibt. Wer aber hat schon von einem wahren Muslim gehört, der an seiner Religion zweifelt? Denn der Islam stillt das Verlangen nach einer Religion, die gleichermaßen den Intellekt als auch die Gefühle des Menschen anspricht.
Es gibt tausende von Männern und Frauen, glaube ich, die den Islam studiert haben, ihn bestätigen und die im Herzen Muslime sind, aber Konvention, Angst davor, ihre Arbeit oder ihre Ämter zu verlieren, vor unfreundlichen Kommentaren seitens ihrer Lieben hindern sie daran, die Tatsache offen zu bekennen. In unseren Schulen wird der Islam immer noch als eine Religion von Ungläubigen bezeichnet. Ich habe den Schritt zum Islam getan, wohl wissend, dass viele Freunde und Verwandte mich nun als verlorene Seele betrachten und mich nunmehr verfluchen. Seit zwanzig Jahren halte ich am Islam fest.
Ich habe kurz einige Gründe für den Übertritt zur islamischen Religion genannt und erklärt, dass ich mich nach diesem Schritt als viel besseren Mensch betrachte als früher. Ich kann nur hoffen, dass andere Christen diesem Beispiel folgen werden. Muslim zu werden, wird demjenigen Erhöhung bringen, der darin einen Schritt vorwärts sieht statt einen Schritt in eine dem echten Christentum feindliche Richtung, und ihn lehren, was das wahre Christentum ist.