Rolf Freiherr Baron von Ehrenfels war der einzige Sohn des weltbekannten Prof. Dr. Baron Christian von Ehrenfels, der als der Gründer der Gestaltpsychologie bzw. der Gestalttheorie gilt.
Er stammt aus einer berühmten Familie. Bereits im Kindesalter entwickelte er ein großes Interesse für den Orient und begann über den Islam zu lesen. Seine Schwester Imma von Bodmershof berichtet in einem ihrer Werke, das [1953 n. Chr.] in Lahore verlegt wurde, ausführlich über diese Leidenschaft ihres Bruders.
Rolf besuchte in seinen jungen Jahren die Türkei, Albanien, Griechenland und Länder des Balkans und hatte Kontakt mit Muslimen, nahm an Gebeten in Moscheen teil, obwohl er noch Christ war. Schließlich führte diese Nähe, die er zum Islam fühlte, dazu, dass er [im Jahre 1927 n. Chr.] den Islam annahm und den Namen Umar auswählte. Dann [1932 n. Chr.] besuchte er Indien und veröffentlichte dort ein Buch mit dem Titel „Die Stellung der Frau im Islam“. Als die Nazis während des Zweiten Weltkriegs Österreich besetzten, flüchtete Rolf nach Indien. Mit Unterstützung von Akbar Haydar, der ihn willkommen hieß, führte er in Assam anthropologische Untersuchungen durch und wurde [1949 n. Chr.] zum Professor für Anthropologie an der Universität von Madras ernannt und von der Royal Asiatic Society in Benghal mit deren Goldmedaille ausgezeichnet. Seine Werke wurden in Urdu übersetzt und veröffentlicht.
Sie fragen mich, warum ich Muslim wurde. Ich will nachfolgend die Gründe, die zu meiner Annahme des Islam und zur Erkenntnis, dass er die wahre Religion ist, führten, aufzählen:
1. Der Islam beinhaltet alles Positive der uns bekannten Religionen. Alle Religionen wollen, dass die Menschen in Frieden und Ruhe leben. Aber keine Religion war in der Lage, dies den Menschen so nahezubringen wie der Islam. Keine andere Religion war in der Lage, so viel Liebe gegenüber unserem Schöpfer und unseren Geschwistern in der Religion zu stiften.
2. Der Islam gebietet die völlige Ergebenheit zu Allah, dem Erhabenen, in Frieden und Ruhe.
3. Wenn man sich die Geschichte anschaut, dann zeigt sich von selbst, dass der Islam tatsächlich die letzte offenbarte wahre Religion darstellt und dass fortan keine neue Religion mehr kommen wird.
4. Muhammed, Friede sei mit ihm, verkündete den Islam und ist der letzte der Propheten.
5. Sicher, wer den Islam annimmt, entfernt sich von seiner früheren Religion. Doch diese Ferne ist nicht eine so weite, wie man zuerst denken mag. In allen offenbarten Religionen sind die Glaubensgrundlagen die gleichen. Im edlen Qur‘ân werden die früheren Religionen bestätigt. Aber, es werden die falschen Glaubenssätze, die später beigemischt wurden, korrigiert, z. B. Die wahre Religion Îsâs, Friede sei mit ihm, erklärt und verkündet, dass Muhammed, Friede sei mit ihm, der letzte Gesandte ist und dass nach ihm kein Prophet kommen wird. Mit anderen Worten: Der Islam ist die wahre und vervollkommnete Form der anderen Religionen. Die Menschen feinden einander wegen verschiedenster Interessen und Leidenschaften an. Es gab immer wieder solche, die sich diese Tatsache zunutze zu machen versuchten und die versuchten, Religionen in Feindschaft miteinander zu stürzen, und sie missbrauchten die Religion, die dazu dient, Allah, den Erhabenen, zu kennen, als ein Mittel, um weltliche Interessen zu erlangen. Wenn man sich den Islam aufmerksam anschaut, dann ist zu sehen, dass er zwar die anderen offenbarten Religionen anerkennt, aber die Verfälschung, die mit der Zeit von Menschenhand in sie eingeführt wurde, berichtigt. Den Islam zu akzeptieren bedeutet, jene materielle und spirituelle Hilfe zu leisten, die alle Menschen, Männer und Frauen, brauchen.
6. In keiner anderen Religion ist der Gedanke der Brüderlichkeit so erklärt, wie im Islam. Jeder Muslim ist der Bruder des anderen Muslims, gleich welcher Rasse oder welchem Volk er angehört oder welche Sprache er spricht. Egal, was ihre politische Ausrichtung ist, sie sind einander Brüder. Diese großartige Sache gibt es in keiner anderen Religion.
7. Der Islam ist die Religion, die den Frauen die meisten und größten Rechte zuerkennt. Die Frau hat eine sehr große Stellung im Islam. Unser Prophet Muhammed, Friede sei mit ihm, sagte: „Das Paradies liegt unter den Füßen der Mütter.“
Der Islam respektierte stets die Werke der Angehörigen anderer Religionen und trampelte sie nicht nieder, wie dies Barbaren tun. Als in Istanbul die Fatih und Sultan Ahmed Moscheen gebaut wurden, scheute man sich nicht, Teile der Hagia Sophia als Vorlage zu nehmen. Muslime haben während ihrer gesamten Geschichte hindurch Angehörigen anderer Religionen die größte Gerechtigkeit und Barmherzigkeit widerfahren lassen.
Aus all diesen Gründen habe ich den Islam als meine Religion gewählt.