Der Prophet, den Allah, der Erhabene, ausgesucht hat, um den Glauben zu verbreiten, den Îsâ, Friede sei mit ihm, ankündigte, ist Muhammed, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken. Informationen darüber, wie dieser Prophet aufwuchs, wie ihm die erste göttliche Offenbarung gegeben wurde und wie er den Islam verbreitete, sind in der Kategorie „Der Islam und das Christentum“ und „Der edle Qur‘ân und die heutigen Fassungen der Thora und des Evangeliums“ enthalten. In diesem Teil wollen wir auf Bereiche eingehen, die dort nicht erwähnt wurden.
Der Islam, den Muhammed, Friede sei mit ihm, 43 Jahre nach seiner Geburt im Jahre 571 n. Chr. Zu verkünden begann, stellt die reformierte Form der Religionen der Christen und Juden dar – ohne deren unkorrekte Teile, wieder dem göttlichen Willen und der Vernunft angeglichen, und bereinigt von den später von Menschen hinzugefügten, dem gesunden Menschenverstand widersprechenden Teilen – die wahre, von Allah, dem Erhabenen, offenbarte Religion. Diese Religion heißt „Islam“. Wie wir mehrmals in diesem Buch wiederholt haben, wurde der „Islam“, der seit Âdam, Friede sei mit ihm, bekannt war, nach Mûsâ und Îsâ, Friede sei mit ihnen, in seiner letzten und vollkommensten Form Muhammed, Friede sei mit ihm, offenbart. Der Kern aller Religionen, die von Âdam, Friede sei mit ihm, bis zum letzten der Propheten, Muhammed, Friede sei mit ihm, verkündet wurden, ist „Tawhîd“, die „Einheit“, d. h. der Glaube an den einzigen Gott. Wenn man das Leben der in den Büchern der Christen erwähnten Propheten und die Religionen, die sie verkündeten, betrachtet, sieht man, dass diese zu Beginn auf Tawhîd gegründet waren. Auch dies bestätigt unsere Aussage, dass die Trinität erst später der Religion Îsâs, Friede sei mit ihm, von Juden und Römern hinzugefügt wurde.
Das Buch des Islam ist der edle „Qur‘ân al-Karîm“, der „edle Qur‘ân“. Der edle Qur‘ân ist das wahre Wort Allahs, des Erhabenen. Während die Bücher anderer Religionen mit der Zeit geändert und von Menschen Teile hinzugefügt wurden, blieb der edle Qur‘ân unberührt und nicht ein einziges Wort in ihm wurde geändert. Die Glaubensweise, die im Islam verkündet wird, ist dieselbe Glaubensweise, die alle anderen Propheten verkündet haben, also die „Einheit“, der Glaube an Allah, den Erhabenen, den einzigen Gott. Doch Aberglaube und Elemente, die der Logik und dem gesunden Menschenverstand widersprechen, wurden diesen Religionen beigemischt und die meisten ihrer Anhänger wurden zu Polytheisten.
Heute spricht man in aller Welt mit Anerkennung über den Islam. Dabei hatten christliche Geistliche im Mittelalter den Islam als eine vom Teufel ersonnene Religion angegriffen, ohne ihn zu studieren und ihn auch nur ein wenig zu verstehen. Wie in den vorangegangenen Teilen dieses Buches erwähnt wurde, haben Päpste, die die größten Geistlichen unter den Christen sind, zu Kreuzzügen aufgerufen, um die Muslime zu vernichten. Erst nach dem 18. Jahrhundert begannen Historiker langsam Einblick in den Islam zu gewinnen und den edlen Qur‘ân in ihre Sprachen zu übersetzen. Obwohl manche dieser Übersetzungen von fanatischen Christen gefertigt wurden und den Bedeutungen des edlen Qur’ân nicht entsprechen, gibt es auch Übersetzungen von fairen Historikern. Andererseits existieren auch von Muslimen geschriebene Erklärungen des edlen Qur’ân. Jene, die eine korrekte Übersetzung oder Erklärung des edlen Qur’ân lesen und den Islam auch nur etwas verstehen, sind von ihm begeistert. Unter solchen Personen sind weltbekannte Namen wie Goethe, Carlyle, Lamartine, Tagore. Diese Personen waren nicht verlegen, ihre Bewunderung gegenüber dem Islam auszudrücken. Im „Der Islam und das Christentum“ genannten Teil dieser Seite sind ausführliche Informationen hierüber zu finden. Hier werden nun einige dort nicht erwähnte Aussagen über den Islam und unseren Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm, von Staatsmännern, die nach 1266 n. H. [1850 n. Chr.] in die Türkei reisten, zitiert.
Sir Charles Eliot, der in den Jahren 1311 – 1316 n. H. [1898 – 1901 n. Chr.] Erster Sekretär der Britischen Botschaft in Istanbul war, schreibt in seinem im Jahr 1900 gedruckten Buch „Turkey in Europe“, „Die Türkei in Europa“, im Kapitel „Der Islam“: „Das Königreich Îsâs, Friede sei mit ihm, war nicht diese Welt. Wäre das Christentum an eine bestimmte Regierungsform gebunden gewesen, wäre diese Religion völlig verloren gegangen. Im Islam sieht man das Gegenteil davon. Muhammed, Friede sei mit ihm, war nicht nur ein Mann der Religion, sondern auch ein großer Führer. Wer ihn besuchte, fühlte einen Respekt, wie man ihn sowohl dem Papst als auch dem Kaiser gegenüber verspürte. Muhammed, Friede sei mit ihm, war stets ein umsichtiger Staatsmann und hatte trotz der außergewöhnlichen Werke und Wunder, die er vollbrachte, immer darauf bestanden, dass er ein bescheidener Mensch sei. In seinem Privatleben gibt es keinen einzigen Makel.“
An einer anderen Stelle desselben Buches schreibt er: „Wenn man die Zustände der Menschen zur Zeit Îsâs, Friede sei mit ihm, ihre Fehler und Sünden bedenkt, ist es erstaunlich, dass es keine Verbote im Evangelium für diese gibt. Im Evangelium wird lediglich die Unterlassung dieser Sünden empfohlen. Es wird aber nicht darüber gesprochen, was mit den Menschen, die diese Sünden begehen, geschehen soll. Im edlen Qur‘ân jedoch wird ganz klar ausgesagt, wie Allah, der Erhabene, die Sünden bestraft, was z. B. mit jenen geschieht, die Götzen anbeten oder Mädchen bei lebendigem Leib begraben. Dadurch wurden der abergläubische Götzendienst in Arabien und viele Unsitten berichtigt, und dies war ein unschätzbarer Gewinn für dieses Volk.“
Sir Eliot fährt fort und schreibt: „Eine andere schöne Seite des Islam ist, dass man keinen Unterschied zwischen Bürgern und Ausländern macht. Im Islam gibt es keinen Mittler zwischen Allah und dem Menschen. Der Islam beseitigte alle Mittler, wie z. B. im Christentum die Priester.
Die Bedeutung, die im Islam dem Menschen beigemessen wird, ist sehr groß. Der türkische Soldat, einer der schönsten Beispiele für einen Gläubigen im Islam, ist sehr gehorsam. Gleichzeitig ist er durchaus in der Lage zu persönlichem Einsatz [ohne andere um Hilfe zu bitten]. Solche Soldaten gibt es bei anderen Völkern kaum. Die Disziplin, die Gehorsamkeit und der Mut des türkischen Soldaten entstammen seinem Muslimsein. Diese Tugenden gibt ihm der Islam ein. Der Islam etabliert durch die Almosensteuer einen Fluss von Reichtum zwischen den Menschen und strebt danach, den zu vielen Übeln führenden Unterschied zwischen Reich und Arm auszugleichen. Diese majestätische Religion ist so einfach, dass jedermann sie verstehen kann. Wer das Leben Muhammeds, Friede sei mit ihm, unvoreingenommen und ausreichend studiert, wird ihm gegenüber eine große Liebe und einen großen Respekt empfinden.“
Und hier ein Zitat aus einem anderen Buch. Der italienischstämmige französische Staatsmann Henri A. Ubicini, der in Touraine, Frankreich, geboren wurde und später viele Jahre in der Türkei lebte, schreibt in seinem 1267 n. H. [1851 n. Chr.] in Paris veröffentlichten Buch „La Turquie Actuelle“, „Die heutige Türkei“:
„Der Islam befiehlt den Menschen das Mitgefühl und die Erkenntnis. Unglückliche Menschen, die Europa als ‚Ungläubige‘ ausstieß, wurden zu Gästen des Sultans und lebten in der muslimisch-türkischen Welt in Freiheit und Sicherheit, die ihnen in ihrer Heimat nicht vergönnt war. Anhänger jeder Religion erfuhren hier die gleiche Gerechtigkeit und die gleiche Güte. Die Europäer, die die Türken und die Muslime Barbaren nannten, lernten von ihnen Gastfreundschaft und Menschlichkeit. Ein Autor aus dem 16. Jahrhundert schrieb: ‚Wie seltsam – ich habe muslimische Länder besucht, doch nirgendwo in den Städten dieser Muslime, die wir Barbaren nennen, habe ich Gewalt oder Totschlag gesehen. Sie beachten die Rechte eines jeden. Sie eilen den Bedürftigen zu Hilfe. Ob Erwachsener oder Kind, ob Christ, Jude oder Muslim oder gar ein ungläubiger Heide – alle erfahren die gleiche Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.‘ Diesen Aussagen schließe auch ich mich an.“
An anderer Stelle des Buches schreibt Ubicini:
„In dem von Muslimen bewohnten und ‚Istanbul‘ genannten Stadtteil Konstantinopels gibt es pro Jahr vielleicht ein oder zwei Fälle für die Polizei. Doch im von Christen bewohnten Stadtteil ‚Pera‘ gibt es täglich hunderte von Diebstählen, Betrügereien und Morden. Die Menschen dort betrügen einander, töten sich gegenseitig, und wie die großen Metropolen Europas verkommt auch dieser Stadtteil zu einem Sumpf. Während im ‚Istanbul‘ genannten Teil hunderttausende von Muslimen in Frieden, Ruhe und Anstand leben, geben die in ‚Pera‘ lebenden 30.000 Christen der ganzen Welt ein Beispiel für Unanständigkeit, Unzüchtigkeit und Vagabundentum. Die Italiener ersonnen ein Lied, in dem es hieß, ‚Pera – Brutstätte für Vagabunden‘ und es wurde unter den Bewohnern Peras zum Schlager.“
Wir wollen an dieser Stelle auch erwähnen, was ein Atheist über unseren Propheten, Friede sei mit ihm, gesagt hat. Maxime Rodinson, ein französischer Marxist jüdischer Abstammung, ein Atheist, für den alle Propheten, Friede sei mit ihnen allen, Epileptiker mit Wahnvorstellungen, also Kranke, sind, schrieb in seinem 1380 n. H. [1961 n. Chr.] veröffentlichen Buch „Mahomet“ (Deutsch: „Mohammed“, Verlag Bucher C. J. 1975), welches in 25 Sprachen übersetzt wurde – obwohl er darin viele Bedeutungen des edlen Qur’ân nach seinem Denken verdreht –, das Folgende über unseren Propheten, Friede sei mit ihm: „Wir wissen nur wenig über diese Person, die mit ihren Gedanken und Taten die Welt erschütterte. Doch es ist möglich zu sehen, dass Muhammed, Friede sei mit ihm, eine leuchtende Persönlichkeit wie keine andere ist. Und es ist dieses Leuchten, das die Menschen um ihn erleuchtete. Dies müssen wir zugeben. Ich versuche in diesem Buch von diesem Leuchten zu berichten, soweit ich es zu sehen vermochte.“
Man sieht, dass nunmehr auch westliche Autoren die Vollkommenheit des Islam akzeptieren, unseren Propheten, Friede sei mit ihm, loben und den edlen Qur‘ân als ein vollkommenes Buch bezeichnen. Doch sie denken, dass „dieses Buch nicht von Allah, dem Erhabenen, offenbart wurde, sondern der Kraft der Gedanken des Propheten, Friede sei mit ihm, entstammt, aber dass Muhammed, Friede sei mit ihm, der äußerst aufrichtig war, wirklich glaubte, dass dies eine Offenbarung von Gott war“. Einige Historiker behaupten, dass Muhammed, Friede sei mit ihm, lesen und schreiben konnte und dass er von manchen christlichen oder jüdischen Gelehrten lernte. Der eben erwähnte Marxist Rodinson z. B. versucht zu beweisen, dass das im edlen Qur‘ân über unseren Propheten gesagte Wort „Ummî“, das „des Lesens und Schreibens unkundig“ bedeutet und dessen Bedeutung alle Muslime kennen, etwas völlig anderes heiße. Er spricht davon, dass sich unser Prophet, Friede sei mit ihm, von dem Mönchen Bahîra Wissen aneignete.
Bahîra war ein christlicher Mönch. In manchen Quellen ist sein eigentlicher Name als Georgius oder Sergius erwähnt. „Bahîra“ oder „Behîra“ bedeutet auf Aramäisch „Erlesener“, „Ausgesuchter“ und scheint daher ein Titel und eine Anrede dieses Mönches zu sein.
Als unser Prophet, Friede sei mit ihm, zwölf Jahre alt war, bemerkte er eines Tages, wie sich sein Onkel Abû Tâlib auf eine Handelsreise vorbereitete. Als ihm klar wurde, dass sein Onkel nicht vorhatte, ihn mitzunehmen, sagte er zu ihm: „Mit wem lässt du mich in dieser Stadt zurück? Ich habe keinen Vater oder sonst jemanden, der sich meiner erbarmt.“ Diese Worte trafen Abû Tâlib sehr und er beschloss, ihn mitzunehmen. Nach einer langen Reise kam die Handelskarawane in Busrâ an, wo sie in der Nähe eines christlichen Klosters Rast machte. In diesem Kloster lebte der Bahîra genannte Mönch. Er war ein ehemaliger jüdischer Gelehrter, der das Christentum angenommen hatte, und dieser gelehrte Mönch hatte ein Buch, das von Hand zu Hand weitergereicht worden war und aus dem er auf Fragen zu antworten pflegte. Obwohl die Karawane der Quraysch diesen Ort in der Vergangenheit oft passiert hatte, hatte er sich nie für sie interessiert. Es war seine Gewohnheit, jeden Morgen auf dem Dach des Klosters nach Karawanen Ausschau zu halten, und er wartete neugierig auf etwas. Dieses Mal bemerkte der Mönch Bahîra tatsächlich etwas Außergewöhnliches und sprang erregt auf: Als er das Nahen der Karawane der Quraysch beobachtete, hatte er gesehen, dass sich eine Wolke mit der Karawane – über ihr schwebend – mitbewegte. Diese Wolke war jene Wolke, die unserem Propheten, Friede sei mit ihm, während der Reise Schatten spendete. Als die Karawane zur Rast Halt machte, bemerkte er, wie sich die Äste eines Baumes [der Baum, unter den sich der Gesandte Allahs, Friede sei mit ihm, gesetzt hatte] nach unten neigten. Darauf nahm seine Erregung noch mehr zu. Er ließ sogleich Mahlzeiten auftischen und schickte jemanden los und lud jeden aus der Karawane der Quraysch zum Essen ein. Alle Teilnehmer der Karawane begaben sich zum Mönch, doch sie ließen unseren Propheten, Friede sei mit ihm, zur Bewachung der Güter zurück. Als die Gäste ankamen, schaute Bahîra jeden genauestens an. Dann fragte er: „O ihr Qurayschiten. Gibt es jemanden unter euch, der nicht zum Essen kam?“ Sie sagten: „Ja, da ist ein Kind, das nicht hier ist.“ Bahîra hatte bemerkt, dass sich, obwohl alle Qurayschiten versammelt waren, die Wolke nicht mit ihnen bewegt hatte. Daraus hatte er geschlossen, dass sie jemanden bei der Karawane zurückgelassen hatten. Der Mönch Bahîra bestand darauf, dass auch dieses Kind zum Essen kommt. Als der Junge dann kam, betrachtete er ihn genau und beobachtete ihn. Er sagte zu Abû Tâlib: „Ist dieses Kind ein Verwandter von dir?“ Als Abû Tâlib sagte: „Er ist mein Sohn“, antwortete Bahîra: „In den Büchern steht, dass der Vater dieses Kindes nicht mehr am Leben sein wird. Er kann nicht dein Sohn sein.“ Darauf sagte Abû Tâlib: „Er ist der Sohn meines Bruders.“ Und auf die Frage Bahîras, was mit seinem Vater geschehen sei, antwortete er: „Sein Vater starb kurz vor seiner Geburt.“ Bahîra sagte: „Du hast wahr gesprochen“, und fragte, was mit seiner Mutter geschehen sei, und Abû Tâlib antwortete, dass auch sie verstorben sei. Darauf sagte Bahîra wieder, dass er wahr gesprochen habe, wandte sich dann zu unserem Propheten, Friede sei mit ihm, und forderte ihn auf, im Namen der Götzen (der Quraysch) zu schwören. Unser geliebter Prophet, Friede sei mit ihm, sagte zu Bahîra: „Fordere keinen Schwur im Namen von Götzen. Niemand in der Welt ist mir mehr Feind als sie, und ich verabscheue sie.“ Dann fragte Bahîra, ob er im Namen Allahs, des Erhabenen, schwören würde, und stellte viele weitere Fragen, die ihm beantwortet wurden. Die Antworten, die Bahîra erhielt, standen im Einklang mit dem, was er in den Büchern studiert hatte. Dann schaute er in die gesegneten Augen des Propheten und fragte Abû Tâlib, ob jene Röte in seinen Augen immer vorhanden sei, und Abû Tâlib bestätigte dies. Als Bahîra sich auch dieses Zeichens sicher war, wünschte er für die Gewissheit seines Herzens auch das Siegel des Prophetentums zu sehen. Der Prophet scheute sich, aus Höflichkeit seinen Rücken zu entblößen. Doch als Abû Tâlib sagte: „O Licht meiner Augen, erfülle ihm auch diesen Wunsch“, machte er seinen gesegneten Rücken frei. Bahîra sah das Siegel des Prophetentums in seiner ganzen Schönheit und erfreute sich an diesem Anblick. Er küsste es, und Tränen flossen aus seinen Augen. Dann sagte er, „Ich bezeuge, dass du der Gesandte Allahs, des Erhabenen, bist.“ Dann erhob er seine Stimme und sprach: „Hier ist der Meister der Welten, hier ist der Gesandte des Herrn der Welten, hier ist der große Prophet, den Allah, der Erhabene, als eine Barmherzigkeit für die Welten geschickt hat.“ Die anwesenden Qurayschiten waren erstaunt und sagten, „Was hat doch Muhammed, Friede sei mit ihm, für ein Ansehen bei diesem Mönch.“ Er wandte sich zu Abû Tâlib und sprach: „Dieser ist der letzte der Propheten und ihr ehrwürdigster. Seine Religion wird sich über die ganze Welt verbreiten und die alten Religionen aufheben. Bringe dieses Kind nicht nach Syrien, denn die Söhne Israels dort sind ihm Feind, und ich fürchte Gefahr für ihn. Es gibt viele Versprechen und Vereinbarungen über ihn.“ Als Abû Tâlib fragte, was diese Versprechen und Vereinbarungen seien, sagte Bahîra: „Allah, der Erhabene, hat alle Propheten, zuletzt Îsâ, Friede sei mit ihm, beauftragt, ihre Gemeinden über die Ankunft des Propheten der Endzeit zu benachrichtigen.“ Auf diese Worte Bahîras beschloss Abû Tâlib, nicht mehr weiter nach Syrien zu reisen, sondern verkaufte seine Waren in Busrâ und kehrte nach Mekka zurück. Die Begegnung unseres Propheten, Friede sei mit ihm, mit Bahîra war dieses einzige, nicht lange dauernde Mal, und es ist unmöglich, dass sich ein Kind von zwölf Jahren in einer so kurzen Begegnung das Wissen um alle Religionen aneignet.
Auch wenn einige christliche Historiker behaupten, dass unser Prophet, Friede sei mit ihm, von einem Nastûra genannten Mönch unterrichtet wurde, haben sie – wie sie selbst zugeben – keinerlei Beweise dafür, so dass auch in diesem Fall klar ist, dass es sich höchstens um eine kurze Begegnung gehandelt haben kann.
Wie kann man behaupten, dass das Wort Allahs, des Erhabenen, der edle Qur‘ân, ein solch gewaltiges Buch, von einem Menschen verfasst sei? Wenn man den edlen Qur‘ân studiert, sieht man, dass über Naturgesetze und die Evolution des Lebens [wie z. B. dass das Leben aus dem Wasser entstand, dass die Nahrung nur aufgrund von Substanzen, die aus dem Himmel herabkommen, entsteht] berichtet wird, deren Geheimnisse wir heute erst zu lösen beginnen, dass gleichzeitig soziale und gesellschaftliche Ordnungen, wie wir sie heute versuchen zu etablieren, auf vernünftigste Weise erklärt werden, dass mit dem Gebot der Almosensteuer Gerechtigkeit in Besitzverhältnissen geschaffen wird und dass die höchsten ethischen Werte und die korrekteste Art der Anbetung gelehrt werden. Es ist unmöglich, dass jemand, der überhaupt kein Buch gelesen hatte, alle diese Sachen vor 1400 Jahren wissen und aufschreiben konnte und sei er noch so intelligent. Als unserem Propheten, Friede sei mit ihm, Verse des edlen Qur’ân offenbart wurden, erklärte er diese seinen Gefährten, möge Allah mit ihnen zufrieden sein. Imam Suyûtî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, berichtet, dass er den Tafsîr, die Erklärung des ganzen edlen Qur’ân, seinen Gefährten mitgeteilt hat. Wenn Europäer akzeptieren würden, dass er auch ein Prophet ist, dann würden sie Muslime werden und zweifellos das Glück erlangen. Wir hoffen, dass sie eines Tages die wahre Religion wählen und so das ewige Glück erlangen.