Dass, wer ohne Îmân stirbt, ewig im Feuer der Hölle verbleiben wird, wurde von unserem Propheten, Friede sei mit ihm, verkündet, und somit ist diese Aussage gewiss wahr. Es ist genauso notwendig, hieran zu glauben, wie an die Existenz und die Einzigkeit Allahs. Was bedeutet es, ewig im Feuer zu brennen? Jeder Mensch, der über das Unglück, ewig in einem Feuer zu brennen, nachdenkt, müsste dabei eigentlich den Verstand verlieren und nach einem Ausweg suchen, um solchem Unglück zu entkommen. Dieser Ausweg ist im Grunde sehr einfach: „Der Îmân (Glauben) daran, dass Allah, der Erhabene, existiert, und Einer ist, dass Muhammed, Friede sei mit ihm, Sein letzter Gesandter ist und dass alles, was er verkündet hat, wahr ist“, rettet den Menschen vor diesem ewigen Unglück. Wenn jemand sagt, dass er nicht an dieses ewige Brennen glaubt und daher solch ein Unglück nicht fürchtet und nicht nach einem Ausweg daraus sucht, dann fragen wir, ob er irgendeinen Beweis dafür hat und welches Wissen und welche Wissenschaft ihn hindert zu glauben. Natürlich wird er keinen Beweis erbringen können. Kann man eine Aussage, für die es keinen Beleg und keine Quelle gibt, Wissenschaft nennen? Wohl eher Annahme und Wahrscheinlichkeit. Doch selbst, wenn die Wahrscheinlichkeit für „ewig im Feuer brennen“ eins zu einer Million oder einer Milliarde wäre: Müsste man sich nicht vor diesem Unglück doch in Acht nehmen? Würde nicht sogar jemand mit geringem Verstand sich davor in Acht nehmen wollen und nach einem Weg suchen, sich vor der Möglichkeit des ewigen Brennens im Feuer zu retten? Man sieht also, dass eigentlich jeder vernünftige Mensch Îmân haben sollte. Um Glauben zu haben, muss man keine Steuer zahlen, keinen Besitz abgeben, müsste nicht einmal die Mühen der Anbetung auf sich nehmen, noch auf vergnügliche und angenehme Sachen verzichten. Es ist ausreichend, im Herzen aufrichtig und ernsthaft zu glauben. Man muss diesen Glauben auch nicht jenen mitteilen, die nicht glauben. Dass jene, die nicht an das ewige Brennen im Feuer glauben, dies, wie gering auch die Wahrscheinlichkeit sei, für möglich halten sollten, ist schlichtweg eine Unumgänglichkeit des Denkens und eine Notwendigkeit vernünftigen Menschseins. Ist es angesichts der Möglichkeit des ewigen Brennes im Feuer nicht närrisch und erstaunlich, vor dem Glauben, der einzigen und ausschließlichen Lösung für dieses Dilemma zu flüchten?
Sanâullah Pânî-Putî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in seinem Buch „Huqûqu‘l-Islâm“, „Das Gesetz des Islam“: „Die Existenz Allahs, des Erhabenen, Seine Eigenschaften und die Sachen, an denen Er Wohlgefallen findet, können nur durch die Verkündung durch Propheten, Friede sei mit ihnen, erlernt werden. Sie können nicht durch den Verstand entdeckt und erschlossen werden. Diese Sachen hat uns Muhammed, Friede sei mit ihm, verkündet. Durch die Anstrengung der rechtgeleiteten Khalifen verbreitete sich dieses Wissen in alle Gegenden. Verschiedene Gefährten hatten verschiedenes Wissen, also sammelten sie dieses Wissen. Daher stehen wir tief in ihrer Schuld. Und daher wurde uns geboten, dass wir sie alle lieben, sie alle loben und ihnen folgen, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein.“ Dieses Buch ist auf Persisch geschrieben und wurde in Lahore und später, 1410 n. H. [1990 n. Chr.] in Istanbul vom Verlag Hakîkat Kitâbevi gedruckt.