Der erste der Pfeiler des Islam ist „das Aussprechen der Schahâda“ (Glaubensbekenntnis).
Das Glaubensbekenntnis lautet: „Aschhadu an lâ ilâha illa’llah wa aschhadu anna Muhammadan abduhû wa rasûluh“, „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah, und ich bezeuge, dass Muhammed Sein Diener und Sein Gesandter ist.“ Jeder Mensch, der bei Verstand und erwachsen und in der Lage ist zu sprechen, muss sagen: „Es gibt auf der Erde und im Himmel nichts und niemanden, der das Recht hätte oder der würdig wäre, angebetet zu werden. Der einzig wahre Anzubetende ist allein Allah, der Erhabene. Er ist es, dessen Sein notwendig ist. Er besitzt jede Art der Vollkommenheit. Er hat keine Mängel und keinen Makel. Sein Name ist ‚Allah‘“. Dieser muss auch mit Gewissheit im Herzen daran glauben. Ebenso muss mitgeteilt werden, dass jener erhabene Mensch mit rosafarbenem, leuchtendem und freundlichem Antlitz, mit schwarzen Augen und Augenbrauen, offener Stirn, mit vorzüglichem Verhalten und edlen Worten, der „Schattenlose“, und der, weil er in der Stadt Mekka in Arabien geboren wurde, „der Araber“ genannte, der von den Söhnen des Stammes Hâschim stammende „Muhammed, der Sohn Abdullahs, der Diener Allahs, des Erhabenen, und Sein Gesandter ist“, d. h. Sein Prophet. Er ist der Sohn der edlen Amina, Tochter des Wahb. Er kam [am 20. April im Jahre 571 n. Chr. An einem Montagmorgen, zur Zeit der Morgendämmerung] in der Stadt Mekka auf die Welt. Im Alter v on vierzig Jahren wurde ihm mitgeteilt, dass er ein Prophet ist. Dieses Jahr wird das Jahr der Entsendung (Bi‘sa) genannt. Darauf lud er die Menschen in Mekka dreizehn Jahre lang zum Glauben ein. Auf Befehl Allahs, des Erhabenen, wanderte er später in die Stadt Medina aus. Von hier aus verbreitete er den Islam in der ganzen Welt. Zehn Jahre nach der Auswanderung, am 12. Rabiu‘l-Awwal, im Monat Juni des Jahres 632 n. Chr., einem Montag, starb er in der Stadt Medina, Friede sei mit ihm.
[Nach den Berichten der Historiker erreichte er während der Auswanderung von Mekka nach Medina zum Abend des Donnerstags, des 27. Safar, im Jahre 622 n. Chr. Die Höhle am Berg Sawr. Am darauffolgenden Montag verließ er die Höhle wieder und erreichte am Montag, dem 8. Rabiu‘l-Awwal, das medinensische Dorf Qubâ. Dieser glückliche Tag wurde zum Anfang des Sonnenjahres der Muslime. Der Beginn des Sonnenjahres der Schî‘a liegt hingegen sechs Monate vor diesem Datum. Es beginnt am 20. März, also am selben Tag wie das Nevruz-Fest der Feueranbeter. Er verbrachte den Donnerstag, den Tag der Tag-und-Nacht-Gleiche, in Qubâ und machte sich am Freitag auf den Weg ins Zentrum von Medina. Der Beginn des Monats Muharram dieses Jahres wurde als der Anfang des Mondkalenders der Muslime festgelegt. Dieser Anfang des Mondkalenders fiel auf Freitag, den 16. Juli. Jedes Hijri- Sonnenjahr, das mit dem christlichen Neujahr zusammentrifft, ist um 622 Jahre kleiner. Jedes christliche Jahr, das mit dem Neujahr des Hijri-Sonnenjahres zusammentrifft, ist um 621 Jahre größer.]