Was für den Menschen notwendig ist, ist, dass er sein Herz bereinigt. Wenn man vom Herzen spricht, sind damit zwei Sachen gemeint: Das Stück Fleisch, das sich in unserer Brust befindet, wird von jedermann „Herz“ genannt. Dieses Stück Fleisch besitzen auch die Tiere. Das zweite Qalb (Herz) ist das unsichtbare Herz, das sich in diesem Stück Fleisch befindet. Das Herz, von dem in den Religionsbüchern die Rede ist, ist dieses.
Dieses Herz bildet den Ort, wo das Wissen des Islam verwahrt wird. Ebenso ist es dieses Herz, das entweder glaubt oder nicht glaubt. Das Herz, das glaubt, ist rein. Das Herz, das nicht glaubt, ist schmutzig oder gar tot. Es ist unsere erste Pflicht, daran zu arbeiten, dass das Herz rein wird. Die Handlungen der Anbetung, besonders die Verrichtung des Gebets und die Bitte um Vergebung, reinigen das Herz. Die Verrichtung von Verbotenem verdirbt das Herz. Unser Prophet sagte: „Bittet oft um Vergebung. Wer das Bittgebet um Istighfâr (Vergebung) stetig spricht, den beschützt Allah, der Erhabene, vor Krankheiten und anderem Kummer. Er versorgt ihn, von wo er es nicht erwartet.“ Die Bitte um Vergebung ist die Formel „Astaghfirullah“ (Ich bitte Allah um Verzeihung/Vergebung.). Damit die Bittgebete akzeptiert werden, muss der Bittende Muslim sein, sich von seinen Sünden abwenden und Allah, dem Erhabenen, zuwenden, die Bedeutung dessen, was er spricht, kennen und fest daran glaubend seine Bitte sprechen. Die Bittgebete von Menschen, deren Herzen dunkel sind, finden keine Akzeptanz. Wer die Bitte um Vergebung dreimal wiederholt und in seinen täglichen fünf Gebeten beständig ist, dessen Herz wird reiner und beginnt dann auch diese Bittgebete um Vergebung zu sprechen. Das Bittgebet, das nur mit der Zunge gesprochen wird, ohne dass das Herz es auch spricht, bringt keinen Nutzen.
Jeder Mûmin sollte zu allen Zeiten, um seine Nafs (das Ego, die Triebseele), sein Selbst von der in dessen Natur liegenden Unwissenheit und den Sünden im Laufe des Lebens zu reinigen „Lâ ilâha illa’llah“ (Es gibt keinen Gott außer Allah.) und um sein Herz zu reinigen „Astaghfirullah“ (Ich bitte Allah um Vergebung/Verzeihung.) wiederholt aufsagen, um sich so von den Spuren des Unglaubens und der Sünden, die durch die Triebseele, den Schaytân (Teufel) und die schlechte Gesellschaft enstanden sind, zu säubern. Wer die Gebote und Verbote im Islam befolgt und sich von seinen Sünden mit Tauba abwendet, dessen Duâ (Bittgebet) wird entsprochen. Wer das Gebet unterlässt, Verbotenes isst und trinkt und hinter seinen Trieben herrennt, sich die Blößen von Menschen anschaut, bei dem wird klar, dass er die Gebote und Verbote des Islam nicht befolgt. Die Bittgebete solcher Menschen werden nicht erhört.