Beginnen wir diese Seite mit der Basmala,

Denn der Name Allahs ist die beste Zuflucht.

Seine Gaben sind jenseits von Maß und Zahl,

Ein erbarmender, die Vergebung liebender Herr ist Er.

 

Allah, der Erhabene, hat Erbarmen mit allen Menschen in dieser Welt. Er erschafft, was sie bedürfen, und lässt es ihnen zukommen. Er weist ihnen den Weg, der zum ewigen Glück führt.

Er leitet diejenigen recht, die Ihn um Vergebung bitten, nachdem sie sich durch den Einfluss ihrer Triebseelen und der schlechten Gesellschaft, schädlichen Schriften und Medien sowie fremden Einflüssen von diesem Weg zum Glück entfernten und dem Kufr (Unglauben, der Zustand der Ungläubigkeit) und der Dalâla (Irrweg, Abweichung vom geraden Weg) verfielen, dann jedoch bereuten und Tauba (Abwendung von Sünden und falschen Taten und Hinwendung zu Allah, dem Erhabenen, mit der Bitte um Vergebung und Verzeihung) machten. So rettet Er sie vor ewigem Unglück. Denjenigen, die zügellos und ungerecht sind, lässt Er diesen Segen (der Vergebung) nicht zukommen. Er belässt sie auf dem Weg des Unglaubens, an dem sie Gefallen haben und den sie für sich wählen. Von den Gläubigen, für die der Eingang ins Dschahannam (die Hölle, der Ort der Bestrafung und des Leidens in der Âkhira (Jenseits)) notwendig wurde, wird Er, wem Er will, als Güte vergeben und sie dann in die Dschanna (das Paradies, der Ort der Belohnung im Jenseits) einziehen lassen. Er allein ist es, der alles Lebendige erschafft, in jedem Moment alles Seiende im Sein hält und alle Geschöpfe vor Angst und Schrecken bewahrt.

Hamd, Preis gebührt Allah, dem Erhabenen. Mögen Frieden und alle Segenswünsche mit Muhammed, Friede sei mit ihm, dem Gesandten Allahs, des Erhabenen, sein. Mögen die besten Duâs (Bittgebete) und Wünsche für seine ehrenhafte Familie und seine gerechten und treuen Gefährten sein.

Preis Allahs, des Erhabenen, Hamd, bedeutet, zu bestätigen und zu sagen, dass alle Segen und Gaben von Allah, dem Erhabenen, erschaffen und zugeteilt werden. Dank, Schukr, bedeutet, dass alle Segen und Gaben Allahs, des Erhabenen, im Einklang mit dem Islam genutzt werden.

Es wurden tausende wertvoller Bücher geschrieben, in denen die Glaubenssätze des Islam und dessen Gebote und Verbote richtig erklärt werden, und viele dieser Bücher wurden in verschiedene Sprachen übersetzt und in nahezu allen Ländern verbreitet. Dagegen haben kurzsichtige Leute mit wirren Gedanken, Gelehrte, die von britischen Agenten getäuscht wurden, und Zindiq (Ketzer) das nutzbringende, segensreiche und lichtvolle Ahkâmu‘l-Islâmiyya (Gesetz des Islam), d. h. Die Gebote und Verbote im Islam, angegriffen und versucht, es zu diskreditieren, es zu verfälschen und so die Muslime zu täuschen. Es kann mit Dankbarkeit beobachtet werden, wie Gelehrte des Islam fast überall in der Welt die islamische Aqîda (Glaubensgrundlagen) verbreiten und sie verteidigen. Die Gelehrten, die ihr Wissen von den edlen Gefährten des Propheten lernten und dieses Wissen in ihren Schriften festhielten, werden Gelehrte der Ahlu‘s-Sunna genannt. Auch wenn zu erkennen ist, dass manche Leute, die die Bücher der Gelehrten der Ahlu‘s- Sunna nicht gelesen haben oder nicht zu verstehen vermögen, den edlen Qur‘ân und die ehrwürdigen Hadîthe falsch auslegen und über diese beiden unangemessen sprechen oder schreiben – angesichts der Festigkeit im Îmân (Glauben) und der Brüderlichkeit unter den Muslimen schmelzen solche Worte und Schriften dahin wie Eis in der Sonne und haben keine weitere Wirkung, als zu zeigen, wie unwissend ihre Verfasser sind.

Jemand, der sagt, dass er ein Muslim ist, oder der dabei gesehen wird, wie er das Gebet in der Gemeinschaft verrichtet, wird grundsätzlich als Muslim akzeptiert. Wird dann in seinen Äußerungen, seinen Schriften oder seinen Handlungen etwas bemerkt, das den Glaubenslehren der Ahlu‘s-Sunna widerspricht, wird ihm erläutert, dass dies Kufr (Unglauben) und Dalâla (Irrweg) ist. Er wird ermahnt, davon abzulassen und Tauba zu machen. Wenn er gemäß seinem kurzsichtigen Verstand und entsprechend seinen wirren Gedanken widerspricht, dann wird klar, dass diese Person ein Irrgänger ist oder ein Murtad (ein Abtrünniger aus dem Islam) oder jemand, der sich britischen Ungläubigen verkauft hat. Selbst wenn eine solche Person das Gebet verrichtet, die Pilgerreise unternimmt, alle Arten der Ibâda (der Anbetung) und noch so viele wohltätige Handlungen verrichtet, kann sie sich nicht vor diesem Unglück retten und wieder Muslim sein, solange sie nicht von der Sache, die ihren Unglauben verursacht, ablässt und Tauba macht. Jeder Muslim sollte die Sachen, die zum Unglauben führen, gut lernen und sich davor schützen, in Unglauben zu fallen. Er sollte die Ungläubigen, die Ketzer, die sich als Muslime ausgeben, und die Agenten der Briten gut kennen und sich vor ihrem Übel schützen.

Unser Prophet, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, sagte voraus, dass man den edlen Qur‘ân und die ehrwürdigen Hadîthe falsch auslegen und aus ihnen verdrehte Interpretationen ableiten würde, sodass die zweiundsiebzig irregegangenen Gruppen unter den Muslimen entstehen würden. In den Büchern „Barîqa“ und „Hadîqa“ wird diese ehrwürdige Hadîth aus den Sammlungen von „Bukhârî“ und „Muslim“ zitiert und erläutert. Man sollte sich von Angehörigen dieser irregegangenen Gruppen, die unter Titeln wie „großer Gelehrter im Islam“ oder „Professor der Islamwissenschaften“ auftreten, und von ihren Reden und Schriften nicht täuschen lassen und wachsam sein, um nicht in die Fallen dieser Glaubensverbrecher zu geraten. Abgesehen von diesen ahnungslosen Muslimen versuchen auf der einen Seite Kommunisten und Freimaurer und christliche Missionare und die Wahhâbîten, die sich an die Briten verkauft haben, sowie jüdische Zionisten auf der anderen Seite mit immer neuen Methoden die muslimische Jugend zu täuschen. Sie versuchen den Islam und den Îmân (Glauben) durch Publikationen, die Verwendung von Medien wie Filmen, Theater, Radio- und Fernsehsendungen und Internet zu zerstören. Sie geben hierfür Unmengen an Geld aus. Die Gelehrten des Islam, möge Allah mit ihnen allen barmherzig sein, haben in ihren Schriften schon vorab Antworten auf diese Feinde des Islam geliefert, haben den Glauben Allahs, des Erhabenen, erklärt und den Weg zum Frieden und zur Errettung klar beschrieben.

Von einem dieser wahren Gelehrten, einem großen Gelehrten des Islam, Mawlânâ Khâlid al-Bagdadî al-Usmâni, möge sein Geheimnis gesegnet sein, haben wir das Buch mit dem Titel „Itiqâdnâme“, „Das Buch der Glaubenssätze“, ausgewählt. Dieses Buch wurde von Fayzullah Efendi aus Kemah unter dem Titel „Farâidu‘l-Fawâid“, „Der Nutzen in den Verpflichtungen“, ins Türkische übersetzt und im Jahre 1312 n. H. (nach der Hidschra) in Ägypten gedruckt. Wir haben diese Übersetzung überarbeitet und sie „Glaube und Islam“ genannt. Die erste Auflage erschien 1966. Um unsere Erläuterungen vom Haupttext zu unterscheiden, haben wir diese in eckigen Klammern [ ] geschrieben. Allah, dem Erhabenen, sei unzähliger Preis und Dank für die Veröffentlichung dieses Buches. Das persische Original der „Itiqâdnâme“ befindet sich in der Bibliothek der Universität Istanbul, in der Abteilung „Ibnül Emîn Mahmûd Kemal Beğ“ unter der Nummer F2639. Die türkische Übersetzung wurde vom Verlag Hakîkat Kitâbevi unter dem Titel „Îmân ve Islâm“ gedruckt.

Der Autor des Buches „Durru‘l-Mukhtâr“, der tugendhafte Alâuddîn al-Haskefî, möge Allah mit ihm barmherzig sein, sagt in diesem Buch im Kapitel „Die Ehe des Ungläubigen“: „Wenn ein verheiratetes muslimisches Mädchen den Zustand von Bulugh (der Verantwortlichkeit im Sinne der Befolgung des islamischen Gesetzes, d. h. Mündigkeit, durch Eintritt in die Pubertät) erreicht, und sie ist dann in Unkenntnis der Grundlagen des Islam, wird ihre Ehe ungültig. [Das heißt, sie wird durch ihr mangelndes Wissen der Grundlagen des Islam zu einem Murtad (Abtrünniger).] In so einem Fall muss sie über die Eigenschaften Allahs, des Erhabenen, unterrichtet werden. Und sie muss diese erlernen, wiederholen können und sie in ihrer Gültigkeit bestätigen.“ Ibn Âbidîn erklärt dies folgendermaßen: „Das Mädchen ist, während es noch unmündig ist, Muslim, weil es in Sachen Religion seinen Eltern folgt. Wenn es dann mündig wird, kann es nicht weiter auf der Grundlage der Befolgung der Religion seiner Eltern Muslim sein. Wenn es mündig wird, ohne das Wissen um die Aqîda (Glaubensgrundlagen) des Islam zu besitzen, wird es zu einem Abtrünnigen. Solange es nicht die sechs Pfeiler des Îmân (Glaubens) erlernt und an diese glaubt und solange es nicht bestätigt, dass es notwendig ist, dem Islam zu folgen, hat sein Muslimsein keine Gültigkeit, selbst wenn es den Kalimatu‘t-Tawhîd, den Spruch der Einheit, also die Sätze, ‚La ilâha illa’llah, Muhammadun rasûlullah‘, d. h. ‚Es gibt keinen Gott außer Allah. Muhammed ist der Gesandte Allahs‘ ausspricht. Es ist notwendig, dass es die sechs Glaubenssätze, die als ‚Âmantu‘ bekannt sind, erlernt, an diese glaubt und sie bestätigt und die Gebote und Verbote Allahs, des Erhabenen, anerkennt.“ Aus diesen Worten des Ibn Âbidîn wird klar, wenn ein Ungläubiger den Spruch der Einheit ausspricht, während er dabei an seine grundsätzliche Bedeutung glaubt und diese bestätigt, wird er somit ein Muslim. Doch wie jeder andere Muslim auch muss diese Person, sobald sie dazu in der Lage ist, die in dem „Âmantu“ genannten Spruch zusammengefassten Glaubenssätze des Glaubens auswendig lernen, ihre Bedeutungen erlernen und sich das Wissen des Islam, sobald es sie betrifft, gut aneignen. (Âmantu: wörtlich: „Ich glaube.“ Gemeint ist die Formulierung „Âmantu bi’llâhi wa malâ’ikatihî, wa kutubihî, wa rusulihî, wal- yawmil-âkhiri, wa bil-qadari, khayrihî wa scharrihî mina’llâhi ta’âlâ, wal-bâ’su bâ’dal-mawti haqqun, aschhadu an lâ ilâha illa’llah wa aschhadu anna Muhammadan abduhû wa rasûluh“, d.h.: „Ich glaube an Allah, an Seine Engel, an Seine Bücher, an Seine Gesandten, an den Letzten Tag, an die Bestimmung mit Seinem Guten und Schlechten als von Allah geschickt, und an die Auferstehung nach dem Tod. Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah, und dass Muhammed Sein Diener und Sein Gesandter ist.“) Wenn ein muslimisches Kind diese sechs Pfeiler des Glaubens und das für ihn notwendige Wissen des Islam nicht erlernt und nicht bestätigt, dass es an diese Sachen glaubt, wird es, wenn es (in diesem Zustand) das Alter der Verantwortlichkeit erreicht, zu einem Abtrünnigen. Wenn eine Person den Glauben annimmt, wird es für sie sogleich verpflichtend, dass sie sich das Wissen des Islam aneignet, d. h., dass sie die Gebote und Verbote, die Verrichtung der Wudû (der Gebetswaschung), der Ghusl (der Ganzkörperwaschung), der täglichen Gebete sowie der notwendig zu bedeckenden Körperteile, der Awra (Intimbereich), erfragt und erlernt. Die Unterrichtung bezüglich dieser Dinge bzw. der Verweis auf zuverlässige Bücher über den Islam wird sodann für die befragte Person zu einer Pflicht. Wenn ein solcher neuer Muslim niemanden finden kann und ihm auch keine Bücher zum Lernen zur Verfügung stehen, wird die Suche nach Personen oder Büchern, von denen er lernen kann, zu einer Fard (Pflicht). Wenn er diese Pflicht unterlässt, wird diese Person wieder zu einem Ungläubigen. Solange er aber auf der Suche ist, gilt er für das fehlende Wissen als entschuldigt. Wer die Verpflichtungen nicht rechtzeitig erfüllt oder wer Verbotenes tut, wird im Dschahannam (Hölle) dafür bestraft. In diesem Buch präsentieren wir ausführliches Wissen über die sechs Pfeiler des Glaubens. Jeder Muslim sollte dieses Buch gut studieren und sich bemühen, seine Inhalte seinen Kindern, ja sogar allen seinen Bekannten zu vermitteln. Die Awra (Intimbereich), der zu bedeckende Bereich des Körpers, wird in der Kategorie Halal und Haram erläutert.

Wenn wir in unserer Seite Übersetzungen von Âyât (wörtlich: Zeichen. Verse des edlen Qur’ân) schreiben, tun wir dies gemäß den Bedeutungen, die die Gelehrten der Tafsîr-Wissenschaft, der Wissenschaft der Deutung und Auslegung des edlen Qur’ân, überliefert haben. Denn die Bedeutungen der Âyât wurden ausschließlich vom Gesandten Allahs, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, verstanden und seinen Gefährten mitgeteilt. Die Tafsîr-Gelehrten haben die ehrwürdigen Hadîthe, in denen diese Bedeutungen aufgezeichnet wurden, von erfundenen ehrwürdigen Hadîthen der Heuchler und Ketzer, die sich den Briten verkauft haben, also Gelehrten, die keinem Madhab (Rechtsschule) folgen, unterschieden und getrennt. Da, wo sie keine ehrwürdige Hadîth vorfanden, deuteten sie die Âyât selber, wobei sie den Regeln der Tafsîr-Wissenschaft folgten. Die Auslegungen von Ungebildeten im Islam, die zwar Arabisch können, aber die Wissenschaft des Tafsîr nicht beherrschen, können nicht Tafsîr des edlen Qur’ân genannt werden. Aus diesem Grunde heißt es in einer ehrwürdigen Hadîth: „Wer den edlen Qur‘ân gemäß seinem Gutdünken auslegt, wird zum Ungläubigen.“

Möge Allah, der Erhabene, uns alle auf dem wahren Weg halten, den die Gelehrten der Ahlu‘s-Sunna verkündet haben. Möge Er uns davor bewahren, durch die hinterlistigen Lügen von Ahnungslosen im Islam und von Weglosen und Heuchlern, die sich „große Gelehrte des Islam“ nennen, getäuscht zu werden. Âmîn.

Die Bücher, die der Verlag Hakîkat Kitâbevi verlegt, werden in allen Sprachen über das Internet in die ganze Welt verschickt.