Die acht Paradiese (Dschannât; Sg. Dschanna) haben acht Tore und acht Schlüssel. Der erste Schlüssel ist der Glaube der Gläubigen (Mu’minûn), die täglich fünfmal das Gebet verrichten. Der zweite ist die ehrwürdige Basmala. Die weiteren sechs sind in der ehrwürdigen Sure „al-Fâtiha“ enthalten. Die acht Paradiese sind:

1. Dâr al-Dschalâl ist aus weißem Licht (Nûr).

2. Dâr al-Qarâr ist aus rotem Rubin.

3. Dâr as-Salâm ist aus grünem Smaragd.

4. Dschannat al-Khuld ist aus Koralle.

5. Dschannat al-Ma’wâ ist aus Silber.

6. Dschannat al-Adn ist aus Gold.

7. Dschannat al-Firdaws ist sowohl aus Gold als auch aus Silber.

8. Dschannat an-Na’îm ist aus rotem Rubin.

 

Die Gläubigen (Mu’minûn), die in das Paradies eingehen, bleiben dort ewig und verlassen es nie. Die Huris im Paradies haben weder Menstruation noch Wochenbettblutung, noch sind sie unartig im Gemüt. Jegliche Art von Speise und Trank kommt zu den Paradiesbewohnern schon zubereitet. Sie brauchen nichts zu pflücken oder zu kochen. Über ihren Häuptern schweben Vögel. Die Gläubigen sehen diese, während sie in ihren Palästen sitzen. Sollten sie dabei denken: „Wärst du in der Dunyâ so nah bei mir gewesen, hätte ich dich gebraten“, dann kommen sie im selben Augenblick, in dem der Gedanke im Herzen aufsteigt, auf Tellern aus Licht (Nûr), schon gar und bereit zum Essen. Wenn nach dem Essen die Knochen aufgehäuft sind und der Gedanke im Herzen aufsteigt, diese mögen wieder Vögel sein, dann werden sie sogleich wieder zu Vögeln und fliegen davon.

 

Die Erde des Paradieses ist aus Moschus und die Steine ihrer Bauten sind einer aus Silber, der andere aus Gold. Jeder Mann bekommt im Paradies die Kraft von 100 Männern. Jeder von ihnen bekommt dort mindestens 70 Huris und zwei Frauen der Dunyâ. Im Paradies gibt es vier Flüsse. Ihr Ursprung ist einer, doch ihr Verlauf ist verschieden und jeder hat einen anderen Geschmack. Einer ist reines Wasser, einer reine Milch, einer Paradies-Trank und einer reiner Honig.

 

Im Paradies gibt es hoch schwebende Paläste. Diese können herabkommen und die Gläubigen steigen auf und werden in ihnen dahin gebracht, wohin sie wünschen. (Ihre Gleichnisse im Diesseits sind heute die Rolltreppen und Flugzeuge.)

Im Paradies gibt es den Baum „Tûbâ“. Die Wurzeln dieses Baumes sind oben und seine Äste und Sprossen hängen nach unten. Sein Gleichnis im Diesseits sind der Mond und die Sonne.

Die Paradiesbewohner fühlen den Geschmack von Speise und Trank, doch weil sie nicht das Bedürfnis von Ausscheidung verspüren, sind sie von diesen menschlichen Bedürfnissen und Plagen frei.

Allah, der Erhabene, wird im Paradies die Gläubigen ansprechenund sagen:

O Meine Diener! Was wünscht ihr noch von
Mir, sodass Ich es euch geben mag? Seid vergnügt und voll der Freude.“

 

Die Diener werden sagen:

„O unser Herr! Du hast uns von der Hölle befreit, hast uns in Dein Paradies einziehen lassen,
hast uns Huris und Bedienstete gegeben. Darüber hinaus hast Du uns mit so vielen Gaben beschenkt, die sich niemand vorstellen konnte, die kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat. Wir schämen uns, noch etwas zu wünschen.“

 

Der Herr der Welten wird sie wieder ansprechen und sagen:

„O Meine Diener! Es gibt noch anderes
als all das, was ihr von Mir erbitten könnt.“

 

Die Diener werden sagen:

„O unser Herr! Wir schämen uns, mehr zu wünschen. Darüber hinaus wissen wir nicht, was wir noch wünschen sollten.“

 

Der Herr der Welten wird darauf sagen:

„O Meine Diener! Als euch in der Dunyâ ein Problem widerfuhr, was tatet ihr da?“

 

Sie werden sagen:

„Wir pflegten die Gelehrten zu fragen, die Sache zu lernen und so den Umstand zu beseitigen.“

 

Allah, der Gepriesene und Erhabene, wird darauf sagen:

„Handelt auch jetzt so und befragt die Gelehrten und erkundigt euch! Was sie euch dann sagen, das will Ich euch geben.“

 

Die Gelehrten werden sagen:

„Habt ihr denn das Antlitz Allahs (Dschamâlullah) vergessen? In der Dunyâ sagtet ihr: ,Unser Herr wird, obwohl Er über Örtlichkeit erhaben ist, im Paradies uns Sein Antlitz zeigen‘ und wünschtet dies. Wünscht also danach.“

 

Wenn sie dann diesen Wunsch nach der Schau des göttlichen Antlitzes äußern, wird Allah, der Glorreiche, obwohl Er über Örtlichkeit erhaben ist, Sein vollkommenes Antlitz zeigen. Wenn sie das reine Antlitz Allahs, des Glorreichen, sehen, werden sie tausende von Jahren begeistert sein.

Während die Paradiesbewohner in ihren Palästen sitzen, haben sie um sich herum Früchte, die vor den Fenstern ausgebreitet sind. Wenn sie diese Früchte sehen und in ihnen der Gedanke aufsteigt, die die Früchte tragenden Äste herbeizuziehen, die Frucht zu pflücken und dann zu essen, brauchen sie sich nicht von ihrem Platz zu erheben und den Ast herbeizuziehen, denn diese strecken sich zu ihnen, da wo sie sitzen, worauf sie dann die Früchte pflücken und essen und während sie sich noch an deren Geschmack erfreuen, wachsen bereits an deren Stellen auf den Ästen neue Früchte heran. Ihr Geschmack im Mund ist reif und köstlich, d.h. der Herr der Welten lässt sie immerzu frisch und reif heranwachsen.

 

Verrichte das Gebet, so du bei Verstande bist, da es die Krone der Glückseligkeit ist,
Wisse, dass das Gebet die Mi’râdsch des Gläubigen ist.