Wer die im ersten Kapitel dargestellten Geständnisse des britischen Spions gelesen hat, wird wohl eine klare Vorstellung davon haben, was die Briten über die ganze islamische Welt denken. Im folgenden werden wir darlegen, wie die Missionare arbeiten und wie die britischen Spione die Anweisungen des englischen Kolonialministeriums auf die Muslime in der ganzen Welt durchgeführt haben.
Diese Briten sind eingebildet und hochmütig. Je verehrungswürdiger sie sich selbst und ihr Land halten, desto verachtungswerter halten sie andere Völker und andere Länder. Nach der Auffassung dieser Briten teilen sich die Menschen in drei Gruppen ein: Die erste Gruppe sind die Briten, die angeblich unter den Menschen als Vorzüglichste erschaffen wurden. Die zweite Gruppe sind die Weißen in Europa und Amerika. Die Briten nehmen an, dass diese Gruppe auch verehrungswürdig sein könnte. Zu der dritten Gruppe gehören alle Menschen außer der ersten und zweiten Gruppe. Diese seien Wesen zwischen Menschen und Tieren. Sie seien gar nicht verehrungswürdig und soziale Werte wie Freiheit, Selbständigkeit und Vaterlandsliebe wären nicht für sie. Sie wären besonders dazu da, von Briten regiert zu werden.
Die Briten leben mit den Einheimischen ihrer Kollonialländer deswegen niemals zusammen. In ihren Kolonien gibt es überall ihre eigenen Klubs, Casinos, Gaststätten, Badehäuser, sogar Geschäftshäuser. Es ist den Einheimischen versagt, diese Einrichtungen zu betreten.
Marcella Perneau, der französische Autor, der durch seine Reisen nach Indien zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts berühmt wurde, erzählt in seinem Buch “Eindrücke auf der Reise nach Indien” folgendes:
“Ich hatte einem indischen Wissenschaftler versprochen, der in Europa bekannt war und dem sogar von einigen Universitäten den Titel “Professor” gegeben wurde, mich mit ihm in einem britischen Klub in Indien zu treffen. Als der indische Professor im Klub ankam, ließen ihn die Briten nicht herein, indem sie seinem Ruf keine Achtung erwiesen. Als ich davon erfuhr, beharrte ich darauf und erst danach konnte ich mit ihm im Klub sprechen.”
Die britischen Vorgesetzten und Beamten behandelten die Menschen der dritten Gruppe schlechter, als man Tiere behandelte. Im Jahre 1919, kamen die Inder an einem bestimmten Tag, wegen einer religiösen Zeremonie in der Stadt Amritsar zusammen, dem größten unter den britischen Kolonialländern, wo die britischen Behörden jahrelang sadistisch und grausam regierten. Sie erwiesen vor einer Britin, einer Missionarin, die währenddessen auf ihrem Fahrrad vorbeifuhr, keinen Respekt. Diese Missionarin beklagte sich bei dem britischer General Dyer darüber. Der General gab daraufhin ihren Soldaten den Befehl, auf das Volk, das im Tempel seine Zeremonie verrichtete, zu schießen und insgesamt siebenhundert Menschen kamen ums Leben. Über tausend Menschen fielen verletzt zu Boden. Der General, der sich damit nicht begnügte, ließ die Leute wie Tiere kriechen und laufen. Wegen dieses Vorfalls ging in London eineAnklage ein. Die Regierung erteilte den Befehl zur Untersuchung.
Als der beauftragte Inspektor, nach Indien kam, fragte er den General, warum er auf die zivile Bevölkerung hatte schießen lassen. Er antwortete ihm: “Ich bin Kommandant dieser Region. Ich bin allein zuständig, eine militärische Handlung zu bestimmen. Dies war erforderlich und ich gab den Befehl.” Daraufhin stellte ihm der Inspektor eine andere Frage: “Und weshalb haben Sie die Leute wie Tiere kriechen und laufen lassen?” General erwiderte: “Ein Teil der Inder kriecht vor ihren Göttern, so dass ihr Gesicht den Boden berührt. Ich gab also ihnen damit zu verstehen, dass eine biritische Frau so heilig ist wie eines ihrer Götzenbilder, dass sie auch vor ihr kriechen müssen, geschweige denn sie verachten.”
Daraufhin entgegnete der Inspektor: “Die Bevölkerung muss doch zum Einkaufen auszugehen.” Die Antwort des Generals darauf war wie folgt: “Wenn sie tatsächlich Menschen wären, wären sie auf der Straße nicht gekrochen. Denn ihre Häuser liegen dicht nebeneinander und ihre Dächer sind flach. Auf den Dächern hatten sie wie Menschen gehen können, um ihre Bedürfnisse zu decken.” Sobald diese Antworten des Generals in der britischen Presse veröffentlicht wurden, wurde er zum Helden gemacht. (Dieser General hieß Dyer, Reginald Edward Harry. Er wurde 1281 (1864) geboren, und starb 1346 (1927) in England. Er ging in die Weltgeschichte als der berühmte General ein, der dem Widerstand gegen die britische Unterdrückung am 13. April 1919 in der Stadt Amritsar ein Ende gab, indem er in der Stadt ein Blutbad veranstaltete. Als überall in Indien große Massen demonstrierten, wurde er aus seinem Amt entlassen und pensoniert. Aber das britische Oberhaus, das Dyer wegen seiner Taten lobte, beschloss ihn finanziell zu unterstützen. Daraus stellt sich auch heraus, was die britischen Lords und Grafen von den anderen Völkern halten.)
Die britische Regierung in den Ländern mit weißen europäischen Bewohnern unterscheidet sich ganz deutlich von der Regierung der Ländern mit nichtweißen Einheimischen. Die Ersten haben Vorrechte und sogar eine Selbstverwaltung. Die Zweiten dagegen leiden Unrecht. Die ersten Länder, die sogenannten Dominionen, hängen in ihren auswärtigen Angelegenheiten von England ab, sind aber in ihren innenstaatlichen Angelegenheiten selbständig. Als Beispiel für solche Länder sind Kanada, Australien, Neu Seeland u.s.w. zu erwähnen.
Für die Angelegenheiten der Kolonialländer sind zwei Ministerien verantwortlich, das allgemeine Kolonialministerium und das Ministerium für Indien. An der Spitze des allgemeinen Kolonialministeriums steht ein Sekretär (Secretary of State for the Colonial Department). Ihm unterstehen noch zwei Staatssekretäre und vier Stellvertreter. Einer der Sekretäre wird aus der britischen Volkskammer gewählt. Der andere Staatssekretär und die vier Stellvertreter sind auf dauer gewählt, d.h. diese werden nicht mit dem Machtwechsel der Regierung gewechselt. Einer von den Stellvertretern ist verantwortlich für die Länder Kanada, Australien, und einige Inseln, der Zweite für Südafrika, der Dritte für Ost-und Westafrika, und der Vierte für Indien.
Das britische Imperium, das auf der Feindschaft gegen den Islam, auf Grausamkeit, Despotismus, Hinterhältigkeit und Verrat beruht, nannte sich: “Der Staat, über dem die Sonne niemals untergeht.” Die Länder wie Kanada, Südafrika, Neuseeland, Fiji Inseln, Pazifische Inseln, Papua, Tonga, Australien, Britisches Beludschistan, Burma, Jemen (Aden), Somali, Borneo, Brunei, Sarawak, Indien, Westpakistan, Bengal, Malaysia, Indonesien, Hong Kong, ein Teil Chinas, Zypern, Malta, Ägypten (1882), Sudan, Niger, Nigeria, Uganda, Kenia, Simbabwe, Sambia, Malawî, Bahama, Grenada, Guyana, Botswana, Gambia, Ghana, Sierra Leone, Tansania und Singapur kamen unter britische Herrschaft.
Den Völkern dieser Staaten gingen ihre Religion, ihre Sprache und ihre Tradition verloren. Dazu wurden noch ihre Bodenschätze und Naturalien von den Briten ausgebeutet.
Nach den Invasionen im 19. Jahrhundert besaß England fast ein Viertel der ganzen Erde und über ein Viertel der Weltbevölkerung.
Die bedeutendste britische Kolonie war Indien. Denn die Briten erreichten die Weltherrschaft durch die Bevölkerung, die über dreihundert Millionen (Heute über siebenhundert Millionen) beträgt und den reichlichen Naturstoffen Indiens. Allein während dem Ersten Weltkrieg erhielt England von dieser Kolonie eine halbe Million Soldaten und eine Milliarde Rupien als Bargeld. Der größte Teil davon wurde mit dem Zweck ausgegeben, das Osmanische Reich niederzureissen. Was in der Friedenszeit die enorme britische Industrie und britische Wirtschaft aufrechterhielt, war ebenfalls Indien. Es gibt zwei Gründe dafür, dass Indien neben den anderen Kolonialländern eine sehr wichtige Bedeutung hatte: Der erste Grund: Die britischen Politiker halten den Islam für das größte Hindernis, Länder auf der Welt auszubeuten. Deswegen fürchteten sie sich davor, dass der Islam in Indien Verbreitung findet und die Muslime dort an die Macht gelangen. Der zweite bezieht sich auf die Naturstoffe von Indien. England, ein Staat mit imperialistischer Politik, griff alle islamischen Länder auf dem Weg nach Indien an, beherrschte dann diese Länder, nachdem er dort finstere Gedanken, Unfrieden und Aufstände gestiftet und die Brüderkriege hervorgerufen hatte. Danach beförderten sie alle Naturstoffe bzw. Reichtümer dieser Länder fortwährend in ihr eigenes Land.
Die Grundlage der verräterischen britischen Politik war, die soziale Bewegungen und Entwicklungen im Osmanischen Reich genau zu beobachten und das Osmanische Reich in eine solche Lage zu versetzen, dass es Indien nicht mehr helfen konnte, indem das Osmanische Reich durch politische Hinterhältigkeiten in einen Krieg gegen Russland verwickelt wurde, und endlich das Osmanische Reich zu teilen und seine Länder zu besetzen.
Die Europäer, die das Erstemal nach Indien kamen, sind die Portugiesen. 904 (1498) siedelten sie sich in der Stadt Calcutta auf der Küste von Malabar an. Dort trieben sie Handel und beherrschten den Handel von Indien. Später entnahmen die Holländer den Portugiesen dieses Geschäft und danach den Holländern die Franzosen, denen jedoch die Briten gegenüber standen.
Wie es im Buch “Es–Sewret ül-Hindijje” Die Revolution von Indien[Der Autor dieses Buches ist Muhammed Fadl-ı Hak Hayrâbâdî, einer der großen islamischen Gelehrten in Indien.] und in dem diesbezüglichen Erläuterungsbuch “El-Jewâkît ul-Mihrijje” steht: Das erste Mal bekamen die Briten 1008 n.Hed. (1600) von Ekber Schah eine Genehmigung, um in der Stadt Calcutta Geschäfte zu eröffnen. In demselben Jahr bestätigte die Königin Elisabeth die Geschäftsordnung der Handelsgesellschaft “Ostindien”. Demgemäß war die Handelsgesellschaft berechtigt worden, freiwilige Soldaten aus England einzuberufen und zu bewaffnen, eine Flotte zu organisieren, und in Indien Feldzüge und geschäftliche Reisen zu machen.
Ekber Schah war eine Person im falschen Glauben. Er hielt alle Religionen für gleich. Er ging sogar so weit, dass er eine allgemeine und für alle Völker gemeinsame Religion, die eine Mischung verschiedener Religionen war, zu gründen versuchte, indem er deren Geistlichen nach Indien kommen ließ. Dieser Religion gab er den Namen “Dîn-i ilâhî” (himmlische Religion) und verkündete sie 990 n.Hed. (1582) feierlich. Von dieser Zeit an wurden die islamischen Gelehrten überall in Indien, besonders im Regierungsschloss, immer weniger verehrt, im Gegensatz zu denjenigen, die zur Religion von Ekber Schah Neigung hatten, und denen mehr Ehre erwiesen wurde.
Zu einer solchen Zeit kamen die Engländer nach Indien. In der Zeit von Schah-ı Âlem I[Schach-i Âlem bin Âlemgîr I starb 1124 (1712).] kauften sie Grundstücke in Kalkutta. Zum Schutz dieser Grundstücke brachten sie Soldaten mit. 1126 (1714) wurden ihnen die Genehmigung erteilt, überall in Indien Grundstücke zu kaufen, da sie Sultan Ferruh Sîr Schah geheilt hatten. In der Zeit von Sultan Schah-ı Âlem-i Sânî (II), der 1174 (1760) auf den Thron kam, dehnte sich ihre Macht von Bengalen (Ostpakistan) bis Mittelindien, Radschistan aus. Überall in Indien riefen sie Unruhen hervor.
1218 (1803) erlangte England die Herrschaft über den Sultan Schah-ı Âlem-îSânî. Die Anordnungen, die sie von Delhi aus offiziell mitgeteilt haben, erteilten sie im Namen des Schahs. In kurzer Zeit hielt man Schah-ı Âlem-î Sânî und den britischen Generalgouverneur von dem Rang her für gleich. Die geprägten Namen der indischen, moslemischen Sultanen auf Geldstücken wurden abgeschafft. 1253 (1837) kam Bachadır Schah II an die Macht. Da er die britischen Grausamkeiten nicht mehr ertragen konnte, ließ er durch die Anregung der Soldaten und des Volkes einen großen Aufstand gegen die Briten beginnen. Dadurch gelang es ihm, Geldstücke mit seinem Namen zu prägen und die Freitagspredigt zu halten. Aber das rief eine strenge Reaktion und Grausamkeit der Engländer hervor.
Als die britischen Soldaten in die Regierungsstadt Delhi eintraten, überfielen sie die Häuser und Läden, plünderten Geld und Güter aus. Sie metzelten alle Muslime, seien sie Erwachsen oder Kinder, nieder. Auch hatte man kein Trinkwasser mehr.
Bacht Han, einer der Befehlshaber von Bahadır Schah überredete den Sultan, sich mit seiner Armee zurückzuziehen. Aber sein anderer Befehlshaber namens Mirsa Ilâhî Bahsch, der die Achtung der britischen Behörden erwerben wollte, täuschte den Sultan mit seinen Worten, die britischen Zuständigen davon überzeugen zu können, dass er unschuldig sei und mit Gewalt zum Führer des Aufstandes gemacht worden wäre und die britischen Behörden ihm vielleicht verzeihen könnten. So trennte sich der Sultan vom Heer, das sich zurückgezogen hatte und suchte beim Mausoleum von Humajun Schah, das von der Festung Muallâ in Delhi zehn Kilometer entfernt war, Schutz.
Der berühmte Pfarrer Hudson, der ein Geheimdienstoffizier bei der britischen Armee war und besonders durch sein sittenloses Verhalten und Misserfolg bekannt wurde, benachrichtigte General Wilson davon und bat ihn um Hilfe, den Sultan zu erwischen, indem er die Schutzsuche des Sultans von einem Verräter namens Redscheb Alî erfahren hatte. Nachdem Wilson mitgeteilt hatte, er habe keine Söldner, die er ihm geben könne, machte er den Vorschlag, diese Operation selber zu verwirklichen. Er empfahl auch, die Garantie zu geben, dass dem eigenen Leib des Sultans und seiner Familie nichts angetan werde, damit sich der Sultan ergeben sollte. General Wilson weigerte dies zuerst ab, aber dann nahm er den Vorschlag an. Danach ging Hudson mit neunzig Leuten zum Mausoleum Humayun Schah, wo Bahadır Schah in Schutz war. Er versicherte dem Sultan, weder seinen eigenen Leibe noch seine Söhne und seine Frau zu schädigen. Der Schah verließ sich auf diesen Pfarrer und seine Worte. Dann versuchte Hudson, zwei Söhne und einen Enkel des Sultans, die sich noch nicht ergaben, zu erwischen. Aber es konnte ihm nicht gelingen, da sie viele Schutzleute hatten. Daraufhin bekam er vom General Wilson eine Genehmigung zum Schutz ihrer Leibe. Der grausame, gemeine Hudson gab ihnen Bescheid, dass ihnen nichts angetan würde. Sie verließen sich auf den Pfarrer und unterwarfen sich ihm. Als Hudson so durch britische Politik und List zwei Söhne und einen Enkel des indischen, letzten Sultans erwischt hatte, legte er sie sofort in Ketten.
Während er sie mit gefesselten Händen nach Delhi brachte, ließ er die jungen Prinzen (Sultans Söhne) ausziehen, schoß auf ihre Brüste und ließ sie den Märtyrertod finden. Er trank von ihrem Blut. Die Leichen dieser jungen Märtyrer ließ er an das Stadttor aufhängen, um das moslemische Volk somit zu bedrohen. Einen Tag später schickte er ihre Köpfe Henri Bernard, dem Generalgouverneur. Danach ließ er aus ihnen Fleischsuppe kochen und schickte dem Schah und seiner Frau davon. Da diese großen Hunger hatten, nahmen sie ihre vollen Löffel gleich in den Mund. Aber es gelang ihnen nicht, diese Suppe hinunterzuschlucken, obwohl sie nicht wussten, was für ein Fleisch es war. Sie erbrachen sich und legten die Suppenteller beiseite. Der gemeine Kerl Hudson sagte darauf: “Warum habt ihr nicht gegessen? Das ist sehr schmackhaft. Ich ließ sie aus dem Fleisch eurer Söhne kochen.”
Bahadır Schah II., der mit Gewalt entthront wurde, wurde 1275 (1858) vor Gericht gebracht, mit der Beschuldigung, dass er den Aufstand hervorgerufen und den Tod der Europäer verursacht hatte. Am 29. März wurde er zur lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt und nach Rangoon auf der Halbinsel von Indischem China geliefert. Im November 1279 (1862) starb Bahadır Schah, der letzte Sultan des islamischen Weltreichs “Gûrganijje” weit von seinem Vaterland entfernt, in einem Kerker. Der große indische Gelehrte Fadl-ı Hak wurde 1278 (1861) ebenfalls in einem Gefängnis auf den Inseln “Andamanen” (im Golf von Bengalen) von britischen Mördern zum Märtyrer gemacht.
1294 (1877), wo es zwischen dem Osmanischen Reich und zaristischem Russland zu einem Krieg kam, proklamierten die Briten Indien als einen Staat, der von dem Britischen Königreich abhängig war. Indem Mithat Pascha, welcher einer berühmten schottischen Freimaurerloge angehörte, das Osmanische Reich in den Krieg hineinzog, fügteer dem Islam den größten Schaden zu. Außerdem diente er auch England dadurch, indem er den Sultan Abdül’asîs Han töten ließ.
Die britischen Politiker setzten bereits die Männer, die zu diesem Zweck herangebildet wurden, in die hohen Stellungen im Osmanischen Reich ein. Diese Staatsmänner hatten osmanische Namen, dachten und handelten aber wie Briten. Mustafa Reschid Pascha, einer von diesen Bekanntesten, gratulierte, als sechstägiger Großwesir in seinem letzten staatlichen Amt, den Briten zum großen Massaker der Muslime von Delhi am 28.10.1857. Um die Muslime unterdrücken zu können, die gegen die britische Grausamkeit in Indien widerstanden, baten die britischen Diplomaten die Osmanen um Genehmigung, um die Waffen aus England durch Ägypten zu transportieren. Auch diese Genehmigung wurde England durch Vermittlung der heimischen Freimaurer gegeben.
Die britischen Behörden eröffneten in Indien keine neue Schule, auch verboten sie die Ausbildung an allen Grundschulen und das Studium an allen islamischen Hochschulen. Sie töteten alle islamischen Gelehrten und Geistlichen, die für die Bevölkerung Vorbilder waren. Auch ermordeten sie die muslimischen Studenten. Wir halten hier die Übermittlung einer kleinen Erinnerung für nötig, die von einem Bekannten von uns erzählt wurde, der 1391 (1971) Indien und Pakistan durchreiste:
“Als ich nach Indien kam, fuhr ich zuerst in die Stadt Sirhind, wo die Grabmäler von Imâm-ı-Rabbâni und anderen Heiligen liegen und besuchte sie. Danach kam ich in die Stadt Panipat. Und danach war ich in Delhi. Der Vorbeter führte mich in sein Haus, nachdem in der größten Moschee von Panipat das Freitagsgebet verrichtet wurde. Unterwegs sah ich ein sehr großes Tor, das an zwei großen Ringen mit dicken Ketten verschlossen war. Als ich die Inschrift las, verstand ich, dass dieses Gebäude eine Grundschule war und fragte den Vorbeter, warum es verschlossen ist. Er erklärte: “Dieses Tor ist seit 1367 (1947) geschlossen. Die Briten ließen in jenem Jahr den Hindus alle Muslime in Panipat ausmetzeln, egal ob Mann oder Frau, ob Erwachsene oder Kinder, indem sie sie gegen die Muslime aufgehetzt hatten. Diese Grundschule ist seit dieser Zeit geschlossen. Dieses Schloss und die Kette darauf erinnert uns an das britische Massaker. Wir ließen uns später hier als Emigranten nieder.”
Wie es die britischen Behörden in allen islamischen Ländern taten, wo sie herrschten, vernichteten sie auch in Indien die islamischen Gelehrten, die religiösen Bücher und die religiösen Schulen. Schließlich wuchs eine junge Generation heran, die in religiöser Hinsicht unwissend gehalten wurde. Der bekannte britische Lord Macauley, der 1834 nach Kalkutta kam, verbot den Druck und die Verbreitung arabischer und persischer Bücher aller Art und sogar der Bücher, die gerade im Druck waren. Er wurde dabei von britischen Behörden vollkommen unterstützt. Diese Unterdrückungen wurden meistens in den Gebieten, wo die Muslime die Mehrheit bildeten, besonders in Bengal sorgfältig ausgeübt.
Einerseits schafften die britischen Behörden die islamischen Hochschulen in Indien ab, anderseits eröffneten sie 165 Colleges, von denen 8 für Mädchen waren. An diesen Colleges bildeten sie die Jugend feindlich gegen die Religion ihrer Eltern und ihrer Vorfahren heran, indem sie sie einer Gehirnwäsche unterzogen.
Zwei Drittel der Armee, die die Bevölkerung in Indien unterdrückte, folterte und massakierte, bestand aus einheimischen Soldaten, die sich durch die Gehirnwäsche christianisierten oder sich England verkauften und gegen ihre eigene Nation feindlich gesinnt waren.
Die Gesetze von 1249 (1833) ermöglichten, dass die missionarischen Tätigkeiten Verbreitung fanden und dadurch stärkte sich die Organisation der evangelischen Kirche in Indien. Bevor sich die missionarischen Tätigkeiten in Indien verbreiteten, und Indien völlig unter die britische Herrschaft kam, nahmen sie eine respektvolle Haltung dem Glauben der Muslime gegenüber ein, ließen bei den religiösen Festtagen Kanonen feierlich abfeuern, halfen den Muslimen bei der Restauration der Moscheen und sogar waren sie in den Moscheen, Ordensanstalten Mauseleen und islamischen Hochschulen angestellt. Durch Anordnungen, die 1833 und 1838 von der britischen Regierung erlassen wurden, wurden diese Wohltaten den Engländern verboten.
Aus den oben erwähnten Tätigkeiten stellt sich ihre Strategie heraus, die sie noch immer anwenden, um den Islam zu zerstören. Die britischen Zuständigen täuschen alle Muslime auf der Welt, indem sie zuerst den Muslimen als angebliche Freunde erscheinen, ihnen Hilfe leisten und es in allen Ländern bekanntmachen, dass sie die Muslime gern hätten und dem Islam dienten. Nachdem sie damit Erfolgreich wurden, schaffen sie islamische Schulen und Hochschulen ab und vernichten islamische Bücher, Gelehrte und Grundsätze stufenweise und heimtückisch. Durch solch heuchlerische Politik tun die Engländer den Muslimen die schlimmsten Bosheiten an und rotten den Islam mit der Wurzel aus.
Dann richteten sie sich intensiv danach, die englische Sprache als amtliche Sprache einzuführen und eine christianisierte Jugend heranzubilden. Gerade zu diesem Zweck wurden Schulen unter Kontrolle von Missionaren eröffnet. Viele Lords und der Premierminister Lord Palmerston sagten sogar: “Gott schenkte den Briten Indien, damit das indische Volk aus den Vorteilen des Christentums Nutzen ziehen kann.”
Lord Macauley gab sich große Mühe, eine solche Gesellschaft in Indien zustandezubringen, die von Rasse und Farbe her indisch, von der Neigung, Glaube, Moral und Mentalität her britisch ist. Er wurde dabei unterstützt. An den von Missonaren eröffneten Schulen wurde somit vorgezogen, vor allem die englische Sprache und Literatur und das Christentum zu lehren. Die Naturwischenschaften und Mathematik wurden außer acht gelassen. So wurde an den Schulen eine solche Jugend herangebildet, die sich nur Kenntnisse über die englische Sprache und englische Literatur erworben hatte. Diese wurden dann als Beamte angestellt.
Die christianisierten Jugendlichen konnten nichts von ihreren Familien erben, da ja ein Muslim, der aus dem Islam ausgetreten ist, zum Glaubensabtrünnigen wird und auch ein Hindu, der aus dem Hinduismus austritt, nach dem Glauben der Hindus als Ungläubiger betrachtet wird, verlohren sie ihr Erbrecht. Um diese Hindernisse zu beseitigen, verabschiedeten die Missionare 1832 für Bengal und 1850 für das ganze Indien ein Gesetz, das den einheimischen Renegaten und Ungläubigen berechtigte, von ihren Familien zu erben. Die Inder bezeichneten die englischen Colleges deshalb als “Satanisches Heft” (In Indien und im Osmanischen Reich hießen Behörden und offizielle Anstalten “Heft”).
Marcelle Perneau, der französische Schriftsteller, der 1344 (1925) Indien besuchte, schreibt in seinem Buch:
“Die Gettos in der Umgebung von Paris und London können kein Einblick in das Leben in Not undArmut in Kalkutta, der größten Stadt von Indien, geben. In diesen Baracken leben die Menschen und Tiere dicht nebeneinander, überall weinen Kinder und seufzen Kranke. Hier und da sind erschöpfte Menschen zu sehen, die wegen Alkoholismus und Rauschgiftsucht wie Tote auf dem Boden liegen. Nachdem man all das gesehen hat, fragt man sich, wie diese Menschen arbeiten können.
Wieviel Prozent von ihrem Gewinn bezahlen wohl die Besitzer, in deren Fabriken diese Menschen in Scharen strömen? Bedürfnisse, Anstrengungen, Infektionskrankheiten, Alkoholismus und Rauschgiftsucht vernichten diese schwache Bevölkerung. Auf keinem Gebiet der Welt wurde eine so gemeine Gleichgültigkeit gegen das menschliche Leben wie hier erlebt. Keine Anstrengung, keine Arbeit hielt man für schwer oder ungesund. Was schadet das schon, wenn ein Arbeiter ums Leben kommt? Morgen wird er sofort durch einen anderen ersetzt. Woran die Briten nur denken, ist, die Produktion zu vermehren und Riesenprofit zu machen.”
Williams Jennings Bryan, der ehemalige Aussenminister der Vereinigten Staaten, legt es mit Beweisen vor, dass die britische Regierung grausamer und gemeiner als das kommunistische Russland ist und fährt am Ende seines Buches “Die britische Herrschaft in Indien” im folgenden fort:
“Die Engländer, die behaupten, dass sie den Indern, die noch leben, Wohlstand und Glück gönnten, brachten Millionen Inder um. Diese Nation, die überall bekanntgab, dass sie Gerichte und Militärpolizeitruppen gegründet hatte, beutete Indien durch offizielle Ausplünderung völlig aus. Auch wenn das Wort “Ausplünderung” schwer fällt, so gibt es jedoch keine anderen Worte, um die Grausamkeit der britischen Verwaltung zum Ausdruck zu bringen.
Das Gewissen des britischen Volkes, das sich als christlich ansieht, will die Hilfe-Rufe der indischen Muslime nicht hören, die unter der Kette der Sklaverei seufzen.”
Hodbert Keombtun erzählt in seinem Buch “Leben eines Inders” wie folgt: “Ihre Herren (Briten) unterdrücken die Inder und diese dagegen dienen ihnen und arbeiten für sie bis zum Tode weiter.”
Die Lage der indischmoslemischen Arbeiter, die in anderen Kolonialländern angestellt waren, war noch schlimmer. 1834 begannen die britischen Industriellen, anstelle von einheimischen Afrikanern, indische Arbeiter einzusetzen. Deshalb wurden tausende von Muslimen aus Indien in die afrikanischen Kolonialländer transportiert. DieLage dieser “Kuli” genannten Arbeiter war schlimmer als die der Sklaven. Diese ließ man vertragsmäßig arbeiten, d.h. nach Indentured Labour. Demgemäß machte sich ein Kuli für fünf Jahre verbindlich. Innerhalb dieser Zeitdauer konnte er seine Arbeit nicht verlassen, nicht heiraten, er muss unter der Peitsche Tag und Nacht weiterarbeiten. Außerdem war er verpflichtet, jährlich drei englische Goldstücke Steuer zu bezahlen. (Dies alles wurde durch Labour in India und Post-Lecturer in the University of New-York der ganzen Welt bekanntgemacht.)
Der berühmte indische Führer Gandi kehrte nach Indien zurück, nachdem er in England sein Studium beendet hatte. Er war der Sohn eines christianisierten Inders, der gleichzeitig Oberpriester der Stadt Porbandar war. Eine britische Gesellschaft schickte ihn nach Südafrika. Er begann dort gegen die Briten zu kämpfen, nachdem er sah, unter welchen schwierigen Umständen die Inder arbeiten mussten, und wie schlecht sie behandelt wurden. Er konnte die britische Grausamkeit nicht ertragen, obwohl er Sohn eines von Briten herangebildeten, christianisierten Mannes war. Dort erwab er sich seinen ersten Ruf.
Die britische Politik, bezüglich der ganzen islamischen Welt ist mit diesem Schlagwort zusammenzufassen: “Teile, herrsche und vernichte ihre Religion!” Sie haben sich dabei niemals davon zurückgehalten, allerlei Mittel anzuwenden, die dieser Politik diente.
Was die britischen Politiker in Indien als erstes taten, war Agenten zu finden, die sich ihnen zur Verfügung stellten. Mit Hilfe dieser Agenten stifteten sie nach und nach Zwietracht. Dabei nutzten sie die Hindus, die unter der Herrschaft der Muslime lebten, aus. Sie schärften den Hindus ein, die die Gerechtigkeit der Muslime erlebten, dass sie selbst die echten richtigen Besitzer von Indien seien, dass die Muslime ihre Götter opferten und dass es nötig sei, dies zu verhindern. Sie zogen die Hindus auf ihre Seite. Sie setzten Söldner von ihnen ein.
In der von der Königin Elizabeth angeordnete Armee, vereinigte sich die Unwissenheit der Hindus, mit der Gewinnsucht und der britischen Feindschaft, gegen den Islam.
Es kam zu Zwietracht zwischen den muslimischen Gouverneuren und den hinduistischen Fürsten, Maharadschas und dies führte zum Bürgerkrieg. Sie kauften unter den Muslimen diejenigen mit schwachem Glauben.
Der berühmte Engländer Sir John Strachey, der ehemalige königliche Stellvertreter und Mitglied der indischen Organisation, sagte über die Feindschaft zwischen Muslimen und Hindus: “Alles, was zu tun ist, um über ein Land zu herrschen und es zu teilen, entspricht der Politik unserer Regierung. Die Tatsache, dass in Indien zwei einander feindlich gesinnte Volksgruppen leben, bildet die größte Unterstützung unserer Politik in Indien.” Die britischen Agenten, die diese Feindschaft verbreiteten, unterstützten von 1164 (1750) bis 1287 (1870) die Hindus und richteten mit ihnen zusammen große Massaker gegen die Muslime an.
Die 1858 begonnenen Kämpfe zwischen den Muslimen und den Hindus dauerten mit wachsendem Ausmaß an. Die Briten ließen zuerst die Hindus angreifen und dann schauten sie ihnen mit Freude zu. Sie liessen auch 1990 die Serben Bosnier angreifen. Während muslimische Kinder und Frauen auf den Strassen ermordet wurden, schauten die Briten mit Befriedigung zur. Es verging in Indien kein Jahr, wo keine Unruhe und Kämpfe wegen des Schlachtens von Rindern, als Opfertieren, ausbrachen, wobei hunderte und tausende von Muslimen ums Leben kamen. Zur Förderung dieser Zwietracht verbreiteten die Briten einerseits unter den Muslimen, dass es (nach dem Islam) besser wäre, ein Rind zu schlachten als sieben Schafe, anderseits verbreiteten sie unter den Hindus, dass es eine heilige Tat sei Rinder, nämlich ihre Götter vor dem Tod zu retten. Diese Zwietracht hörten auch nicht nach ihrem Zurückzug aus Indien auf. Diesbezüglich wird zum Beispiel eine Geschichte erwähnt, die wir in einer Zeitschrift namens “Ittilâ’ât” aus der Zeit von Musaddik, dem Premierminister von Iran, gelesen haben:
“An einem Opferfesttag kauften zwei Muslime mit Bart, Turban und Talar zum Opfer ein Rind. Während sie durch eine Straße der Hindus gingen, kam ein Hindu ihnen entgegen und fragte, was sie mit dem Rind machen wollten. Sie sagten, sie würden es opfern. Der Hindu schrie daraufhin: “Hört doch Leute! Kommt sofort hierher, die wollen unseren Gott opfern!” Diesmal schrien die Muslime: “OGläubige! Helft doch! Sie nehmen uns unser Opfertier weg!” Die Muslime und die Hindus eilten herbei. Sie griffen einander mit Stock und Messer an. So wurden hunderte von Muslimen ermordet. Es wurde jedoch beobachtet, dass diese zwei angebliche Muslime, die das Rind durch die Straße der Hindus führten, dann in die britische Botschaft eintraten. Es stellt sich leicht heraus, die Anstifter dieses Streites waren britische Agenten. Der Verfasser dieser Zeilen fährt fort: “Wir wissen schon, wie ihr den Muslimen ein Opferfest verbittert habt.” Sie versuchten andauernd, durch Zwietracht und Grausamkeiten die Muslime zu vernichten.