Îsâ, Friede sei mit ihm, ist ein Mensch wie wir, der von der ehrwürdigen Jungfrau Maryam geboren wurde. Im edlen Qur‘ân wird diese Angelegenheit klar dargelegt und vom „Rûhu‘l-Quds“, dem „Heiligen Geist“, berichtet. Doch die Bedeutung davon ist nicht wie die Christen glauben, dass Îsâ, Friede sei mit ihm, der Sohn Gottes sei. Der Ausdruck „Heiliger Geist“ ist ein Hinweis darauf, dass Allah, der Erhabene, Îsâ, Friede sei mit ihm, etwas von Seiner eigenen „erhabenen rettenden Macht“ gegeben hat. Îsâ, Friede sei mit ihm, versuchte, den Juden klarzumachen, dass sie sich auf einem Irrweg befanden und dass der wahre Weg der Weg war, den er ihnen verkündete. Dabei hatten die Juden als ihren verheißenen Retter jemanden erwartet, der streng, unerbittlich und kämpferisch war, jemanden, der, wenn er zuschlug, zerschmetterte, eine Person, die die Juden vom Joch anderer Völker befreien würde. Sie glaubten nicht an Îsâ, Friede sei mit ihm. Sie glaubten, er sei ein falscher Prophet, und zeigten ihn bei den Römern an und stellten sich gegen ihn. Die Christen glauben, dass er infolge dessen gekreuzigt wurde. [Im Islam ist jedoch überliefert, dass der Gekreuzigte nicht Îsâ, Friede sei mit ihm, war, sondern Judas Ischariot, der ihn für ein wenig Geld an die Römer verriet.] Forschungen heutiger christlicher Historiker legen offen, dass Îsâ, Friede sei mit ihm, nicht am Kreuz gestorben ist. Ein Autor namens John Reban hat einen im Jahre 1398 n. H. [1978 n. Chr.] veröffentlichten Bestseller über dieses Thema geschrieben. Zu welchen Ergebnissen diese Forschungen letztlich führen werden, ist nicht vorauszusehen, doch schon jetzt wird die Legende der Christen, dass Îsâ, Friede sei mit ihm, „am Kreuz gestorben ist und der Vater seinen einzigen Sohn für die Sünden der Sünder geopfert hat“ von Grund auf zerstört. Somit versetzen christliche Historiker den Kirchen einen gewaltigen Schlag. Die Juden waren damals voller Erwartung, dass in Kürze der wahre Messias erscheinen würde. Ein bekannter heutiger jüdischer Historiker sagte: „Obwohl wir nun 2000 Jahre gewartet haben, ist kein Messias erschienen. Möglicherweise war Îsâ, Friede sei mit ihm, doch der wahre Messias. Wir haben seinen Rang und seinen Wert nicht erkannt und haben diesen großen Propheten, der uns als Retter geschickt wurde, kreuzigen lassen.“
Îsâ, Friede sei mit ihm, wurde ein „Evangelium“ genanntes Buch offenbart. Doch die Juden zerstörten dieses Buch innerhalb von 80 Jahren. Das später entstandene Buch, von dem die Christen glauben, dass es von Allah, dem Erhabenen, offenbart wurde und das die „Heilige Schrift“ genannt wird, besteht aus zwei Teilen: Der erste Teil wird „Altes Testament“ genannt, und man glaubt, dass es die Verkündigungen der Propheten vor Îsâ, insbesondere die von Mûsâ, enthält, Friede sei mit ihnen allen. Der zweite Teil wird „Neues Testament“ genannt und besteht aus Büchern, die von Leuten, die an Îsâ, Friede sei mit ihm, glaubten, wie Matthäus, Markus, Lukas und dem Apostel Johannes geschrieben wurden und die Berichte über sein Leben, seine Werke und seine Ermahnungen enthalten. Bei der Zusammenstellung des Evangeliums wurde nicht jene äußerste Sorgfalt angewandt, die bei der Zusammenstellung des edlen Qur’ân zum Tragen kam. Wahres Wissen wurde mit vielen falschen Gedanken, Legenden und Aberglauben vermischt. Der im Jahre 1303 n. H. [1885 n. Chr.] gestorbene Mudarris Hadschi Abdullah Abdi Bey aus Bitola im heutigen Mazedonien liefert in seinem auf Arabisch verfassten Buch „Risâlatu‘s-Samsâmiyya“, „Das Samsâmi Sendschreiben“, und in seinem auf Türkisch verfassten Buch „Idâhu‘l-Merâm“, „Die Erklärung der Vorhaben“, viele Informationen über die verschiedenen Versionen des Evangeliums. Heute wissen wir auch über Versionen des Evangeliums, die dem ursprünglich offenbarten Buch sehr nah sind.