Die Frage, ‚Glauben Sie an Wunder?‘ wurde immer wieder durch die Zeiten gestellt. Ja, es ist schwer, dass heutige Generationen an Wunder glauben. Doch vergessen wir nicht, dass Glaube nicht gänzlich mit Logik erklärt werden kann. Glaube bedeutet Liebe und ist nicht auf gutem Fuß mit der Logik. Man muss den Menschen ein Stück Spiritualität lassen. Wie sehr hatten wir uns als Kinder an Märchen erfreut und wie sehr waren wir traurig, als wir älter werdend feststellten, dass die sprechenden Tiere, Feen, Zauberer und Zwerge aus den Märchen nicht wirklich waren. Halten wir uns nicht lang beim Thema Wunder auf. Ich bin sicher, dass auch der am logischsten denkende Mensch seine Freude daran hat, zu denken, dass das Christentum auf den Flügeln der Wunder in diese Welt kam, selbst wenn diese Märchen sind.“ Soweit der Artikel von Hauser.
Dieser Artikel gibt uns zu denken. Denn die Christen, die mit der Zeit feststellten, dass die „Heilige Schrift“ Fehler und Irrtümer enthielt, glauben nunmehr an kein Wort mehr in der „Heiligen Schrift“ und leugnen sogar die darin berichteten Wunder. Obwohl sie Christen waren, verstanden der britische Philosoph David Hume und der Priester Rudolf Butmann, dass die Thora und die Evangelien, die sie lasen, nicht das „Wort Gottes“ sein konnten, und drückten zu Recht ihre tiefe Abscheu gegenüber den gängigen Versionen der Thora und der Evangelien aus. Währenddessen verletzten sie jedoch die Grundprinzipien des Wissens und des guten Benehmens und scheuten nicht davor, sich auch über die im wahren Wort Allahs, des Erhabenen, berichteten Wunder zu äußern. Jugendliche, die diese wissenschaftlich unbegründeten und dennoch im Namen der Wissenschaft verfassten Schriften lesen, werden wie deren Autoren auch in ein falsches Denken abgleiten. Jugendliche vor dieser Gefahr zu schützen muss die erste Pflicht jener gewissenstreuen Leute sein, die den Dienst am Menschen als heilige Aufgabe sehen. Mit dieser Absicht und um das Wohlgefallen Allahs, des Erhabenen, zu erlangen, der die Güte gebietet, präsentieren wir nachfolgende Informationen aus dem Buch „Mawâhibu‘l-Laduniyya“, „Die göttlichen Gaben“, des Ahmed Kastalânî [1] , einem der größten Gelehrten des Islam:
„Die außergewöhnlichen Sachen, die demonstrieren, dass die Propheten, Friede sei mit Ihnen allen, von Allah, dem Erhabenen, Geschickte sind und dass sie die Wahrheit sprechen, nennt man „Mûdschiza“, „Wunder“. Es obliegt dem Propheten, der ein Wunder zeigt, im Voraus ankündigend zu sagen: „Falls ihr nicht glaubt, dann vollbringt das Gleiche! Doch ihr könnt es nicht.“ Das Wunder ist etwas, das den Gesetzen der Naturwissenschaften widerspricht. Aus diesem Grund können Naturwissenschaftler keine Wunder vollbringen. Bei jemandem, der so eine außergewöhnliche Tat vollbringt, sie aber nicht im Voraus ankündigt und sagt, andere vermochten das Gleiche nicht, wird klar, dass er nicht ein Prophet, sondern ein Walî, ein Freund Allahs, ist, und eine solche Tat wird „Karâma“, „Wundertaten“, genannt. Solche Sachen, die andere als die Propheten und Awliyâ verrichten, werden als „Magie“ bezeichnet. Sachen, die auch Magier verrichten, können auch von Propheten, Friede sei mit ihnen allen, oder Freunden Allahs, möge Allah mit ihnen allen Barmherzig sein, vollbracht werden. Ein Beispiel dafür ist, dass, als die Magier des Pharao ihre Stricke in Schlangen verwandelten, der Stock des Mûsâs, Friede sei mit ihm, sich in eine noch größere Schlange verwandelte und die anderen alle verschlang. Als die Magier dieses Wunder, zu dem sie nicht fähig waren, sahen, glaubten sie allesamt, dass Mûsâ ein Prophet war, Friede sei mit ihm. Selbst die Androhung des Todes durch Pharao und seine anderen Schikanen konnten sie nicht wieder vom Glauben abbringen. Die Wunder der Propheten, Friede sei mit ihnen, und der Karâma (Wundertaten) der Freunde Allahs (sowie die Magie der Magier) werden von Allah, dem Erhabenen, erschaffen. Während Ereignisse, die im Einklang mit den Naturgesetzen und natürlichen Ereignissen stehen, durch gewisse Gründe hervorgebracht werden, erschafft Er die Wunder ohne solche Gründe. Die Wunder werden auch „Burhân“, „Beweise“, oder „Âyat“, „Zeichen“, genannt.“ Die Magie verändert lediglich die physikalischen Eigenschaften der Dinge, ihre Form, doch sie ändert nicht die Beschaffenheit ihrer Substanz. Das Wunder und der Karâma jedoch vermögen beides.
Die Ankunft des letzten der Propheten, Muhammed, möge Allah ihn segnen und ihm Frieden schenken, und einige seiner Eigenschaften, wie dass er auf der Arabischen Halbinsel auftauchen würde, und einige außergewöhnliche Sachen, die seine Ankunft begleiten würden, waren in der Thora und der Bibel angekündigt. Die Ankündigung dieser Sachen ist sowohl für Mûsâ, Îsâ als auch für Muhammed, Friede sei mit ihnen allen, ein großes Wunder. Allah, der Erhabene, hat jedem Propheten Wunder gegeben, die den berühmtesten und angesehensten Dingen ihrer Zeit glichen. Und Muhammed, Friede sei mit ihm, hat Er alle Wunder gegeben, die Er den vorherigen Propheten gegeben hat, sowie darüber hinausgehende. Im auf Türkisch verfassten „Mirâtu‘l-Kâinât“, „Spiegel der Schöpfung“, heißt es, dass die Wunder, die er, Friede sei mit ihm, während seines Lebens wirkte, mehr als dreitausend sind. Von diesen sind sechsundachtzig im Kapitel „Die Wunder Muhammeds, Friede sei mit ihm“ dieser Seite erwähnt.
Ein Teil der Muslime, die nicht der Ahlu‘s-Sunna angehören, und einige als Naturwissenschaftler bekannte Ignoranten in der Religion glauben nicht an einen Teil bzw. an keines der Wunder. Sie sagen, diese würden sich nicht mit naturwissenschaftlichen Fakten decken. Man müsste zunächst jene unter diesen, die ungläubig sind, über den Islam informieren und ihnen zum Glauben verhelfen. Jene, die Îmân haben, glauben auch an die Wunder. Denn der Letzte Tag, dass die Erde, die Himmel, die Lebewesen und nicht lebendigen Dinge alle sich wandeln werden, dass ihre Struktur sich auflösen wird, wird im edlen Qur‘ân berichtet. Jemand, der an diese Sachen, die außerhalb der Erklärungen der Naturwissenschaften liegen, glaubt, muss auch an Wunder glauben. Wir behaupten nicht, „Die Propheten, Friede sei mit ihnen, bewirken die Wunder selber“, oder „Die Freunde Allahs, möge Allah mit ihnen barmherzig sein, bewirken ihre Karâma (Wundertaten) selber“. Würden wir dies tun, hätten jene, die nicht hieran glauben, ein Argument. Jedoch sagen wir, dass „Allah für die Propheten, Friede sei mit ihnen, Wunder erschafft, und für Seine Freunde, möge Er mit ihnen barmherzig sein, den Karâma erschafft“. Wer die neuzeitlichen Naturwissenschaften studiert, biologische und astronomische Ereignisse versteht und bei Verstand und fair ist, wird sehen, dass von den kleinsten Quanten bis zum Thron Allahs, des Erhabenen, von den Atomen bis zur Sonne, alles Organische und Anorganische mit einem Maß erschaffen wurden, alle miteinander verbunden sind und zusammen wirken, wie die Teile eines Organismus. Er glaubt sogleich, dass ein sehender und wissender Besitzer unendlicher Macht all dies wie Er wünscht erschafft und verwaltet. Sodann wird er es als selbstverständlich ansehen, dass ein so gewaltiger Schöpfer auch Wunder und Karâma erschafft. Muslimische Wissenschaftler bestätigen, dass Wunder wahr sind und dass nur Allah, der Erhabene, sie erschafft und sie durch Seine Propheten, Friede sei mit ihnen, vollbringen lässt. Die Propheten, Friede sei mit ihnen, können nicht von sich aus ohne die Erlaubnis Allahs, des Erhabenen, Wunder vollbringen. Die Heilung von Kranken durch Îsâ, Friede sei mit ihm, und seine Auferweckung von Toten sind Wunder, die Allah, der Erhabene, erschuf. Dass dem so ist, wird im edlen Qur‘ân berichtet. Doch die Christen, die bezüglich der Korrektheit der heutigen Evangelien niedergeschlagen sind, glauben an nichts mehr, das in diesen Büchern berichtet wird, und werden zu Atheisten.