Nach Worten des Rates an seine Gefährten
sprach der Stolz der Welten: „Nach meinem Ableben gilt,
dass wer meine reine Hilya sieht, dies so ist,
als hätte er mein Antlitz gesehen.
Und wenn er sie dann sieht und in ihm Liebe entfacht,
d. h. er sich in mein Gutes verliebt
und in ihm der Wunsch aufsteigt, mich zu sehen,
erfüllt mit Liebe zu mir,
dann wird die Hölle für ihn harâm,
und der Herr schenkt ihm das Paradies.
Allah, der Erhabene, wird ihn dann nicht entblößt auferstehen lassen
und ihm seine Vergebung schenken.“
Es wird gesagt, dass wenn jemand die Hilya des Gesandten
liebevoll schreibt mit seiner Hand,
er dann von Allah, dem Erhabenen, beschützt wird
und wäre befallen von Unglück das ganze Land.
Krankheit wird ihn nicht befallen
noch leidet sein Körper unter Schmerz.
Und selbst wenn er einer der Übertreter war,
wird sein Körper nicht von der Hölle angetastet.
Im Jenseits wird er vor der Pein errettet,
in der diesseitigen Welt wird sein jedes Werk leichtgemacht.
Der majestätische Herr lässt ihn auferstehen unter jenen,
die den Gesandten in dieser Welt sahen.
Auch wenn es schwer ist, die Hilya des Propheten zu beschreiben,
wollen wir doch ansetzen, soweit möglich,
indem wir Beistand ersuchen vom Majestätischen selbst,
wagen wir den kläglichen Versuch.
Es ist allgemein bekannt, dass die Hautfarbe des Stolzes dieser Welt
weiß war, mit einem Hauch von Rot.
Auch sein gesegnetes Antlitz war von reinem Weiß,
mit etwas Rot darin.
Die Schweißtropfen auf seinem Gesicht
verschönerten noch dieses Juwel.
Wenn er schwitzte, dieser Quell der Freude,
dann wogte in seinem Antlitz ein Meer des Lichts.
Seine Augen schienen stets geziert,
ihre Schönheit zog jedes Herz an.
Das Weiß seiner Augen war überaus hell,
vom Herrn selbst gepriesen, in Seinem Buch.
Seine Iris war nicht allzu klein, Nähe und Ferne
waren seinem Auge gleich.
Groß, schön und herrlich anzusehen waren seine Augen,
von seinem gesegneten Gesicht strahlte gleißendes Licht.
Sein Blick war immer stark,
gleich ob des Nachts oder am Tag.
Wenn er etwas betrachten wollte, dann wandte er
sich auch mit seinem reinem Körper der Sache ganz zu,
d. h., den Körper ließ er dem Haupte folgen,
so verfuhr er sein Leben lang.
Zwar besaß er einen Körper, doch schickte es sich nicht,
wenn ich ihn fleischgewordenen Geist nannte.
Anmutig war dieser Gesandte und liebenswürdig,
von Allah, dem Erhabenen, gar sehr geliebt.
Mâlik hat es berichtet und ebenso Abû Hâla:
seine Augenbrauen waren wie die Sichel des Mondes und offen.
Ihr Zwischenraum war frei und strahlte
immer klar wie Silber.
Etwas rundlich war sein gesegnetes Gesicht,
die Haut klar und strahlend.
Der Mihrâb seiner schwarzen Brauen
waren die Qibla der ganzen Welt.
Die Mitte seiner gesegneten Nase schien leicht hoch,
wenn von der Seite betrachtet.
So schön und fein, dass es sich
beinah der Beschreibung entzieht.
Seine Zähne, zwischen ihnen ein wenig Raum,
glänzten wie aufgereihte Perlen.
Jedes Mal, wenn seine Zähne zum Vorschein kamen,
wurde die Umgebung in Licht getaucht.
Wenn der Meister beider Welten,
er Prophet alles Lebendigen, bewegt oder unbewegt, lächelte,
konnte man seine Vorderzähne sehen,
unbefleckt und Diamanten gleich.
Ibn Abbas sagt, dass der Geliebte Allahs, des Erhabenen,
sich scheute, laut zu lachen,
und tatsächlich sagen auch andere,
dass dieser Beweis der Religion aus Scham nie laut lachte.
Überaus höflich war der edle Gesandte,
nie pflegte er jemanden anzustarren.
Sein Antlitz glich dem vollen Mond,
sein Wesen war ein Spiegel des Herrn.
Voll des Lichts war jenes schöne Gesicht,
blendend wie die Sonne.
Er eroberte die Herzen und es folgten ihm
hunderttausend Gefährten.
Wer ihn auch nur einmal im Traume sah,
sagte, keine Freude der diesseitigen Welt käme dem gleich.
Seine schönen Wangen waren,
sagen die Wissenden, nicht fett.
Allah, der Erhabene, hatte ihn liebevoll hellgesichtig
und mit weiter Stirn erschaffen.
Das Licht seines Nackens glitzerte
zwischen seinen Haaren.
An seinem gesegneten Bart ergrauten nur
siebzehn Haare insgesamt.
Sein Bart war nicht kraus, noch zu lang,
sondern im Maß, wie alle seine Glieder.
Der reine Hals des Gesandten aller Horizonte
war hell und strahlend.
Viele der Feinen unter den Gefährten sagten,
dass sein Bauch und seine Brust ebenmäßig waren.
Hätte sich seine gesegnete Brust geöffnet,
wären daraus die Lichter des Wissensschatzes erstrahlt.
Könnte diese ehrenvolle Brust denn auch anders sein,
nachdem sie zum Gasthaus der Liebe wurde?
Seine Brust, diese Stätte göttlichen Wissens, war breit und weit.
Weiß und hell war jene weite Brust,
und wer sie sah, dünkte, es sei der helle Mond.
Das Feuer der Liebe des göttlichen Wesens
hatte diesen Schönling entfacht.
Der Alte weiß es und auch der Jüngling:
flache Schulterblätter hatte der Stolz der Welt.
Die Mitte seines Rückens war nicht dürr,
war großzügig und majestätisch.
Fein war die silbrige Haut seines Rückens,
und dort war auch deutlich zu sehen das Siegel der Propheten,
es befand sich eher rechts
auf seinem gesegneten Rücken.
Die drum wussten, berichteten uns,
dass dieses gesegnete Siegel eine Art großer Schönheitsfleck war.
Seine Farbe war dem Gelb nah dunkel,
die Größe dem eines Taubeneis nah,
umgeben von feinen, dichten Härchen,
einer Kalligraphie gleich.
Die ihn beschrieben, diesen von edler Abstammung,
sagten, er hatte einen starken Knochenbau.
Starke Knochen, wohlgerundet,
herrlich in Form und Wesen.
Alle seine Glieder waren wohlerschaffen
und auch stark.
Sie waren alle elegant,
wie die Verse des edlen Qur’ân.
Auch seine Handflächen
und seine Fußsohlen
waren weit und rein, fein duftend,
lieblich wie frische Rosen.
Ausgewogen war die Größe seiner Hände,
berichten die Erblickenden, jene gesegneten Hände.
Wenn er jemanden grüßte,
lächelte er immer dabei.
Jemand, der von ihm so begrüßt wurde, war noch Tage,
ja Monate danach noch
auszumachen in jeder Menschenmenge, wegen des Wohldufts,
der aufgrund dieser Begegnung an ihm haftete.
Seine kristallklare Haut war hell und nicht stark behaart,
wie könnte man ihn je gemäß preisen?
Um den Freund zu betrachten,
war dieser ganze feine Körper zum Auge geworden.
Seine feine Haut war tadellos,
ein weiteres Zeichen der Weisheit des Schöpfers.
Seine Brust und sein Bauch waren unbehaart,
geradezu eine Silbertafel.
Leidglich von der Brust abwärts reihte
sich ein Strang von Haar.
Dieser schwarze Zug verlieh seinem gesegneten Körper
etwas Schönes, so wie der Hof um den Mond in verschönert.
Seine Glieder blieben gleich,
in der Jugend wie im Alter.
Mit den Jahren des Alterns wurde er erfrischt,
war stets wie eine Rosenknospe.
Und denke nicht für einen Moment,
der Sultan des Universums wäre fett.
Er war nicht mager noch fleischlich,
mäßig dazwischen, und auch stark war er zugleich.
Jene, die tiefes Wissen darüber hatten,
sagten, nicht zu mager war er noch zu fett.
Der Große Meister hatte ihn erschaffen
mit göttlicher Gerechtigkeit und Gleichmäßigkeit.
Ausgeglichen war sein reiner Körper
und ganz in Licht eingetaucht.
Von mittlerer Statur war jener Übersteiger der Sidra,
durch ihn fand seine Ordnung ein jeder Ort.
Jene, die seine Wunder schauten,
sagten, seine Ehrwürdigkeit preisend:
Nie haben wir eine solche rosengleiche Schönheit gesehen, seine
Statur, sein Benehmen und sein Antlitz – alles an ihm so lieblich.
Obwohl dieser Prophet von mittlerer Statur war:
Wenn er neben jemandem ging, der groß war,
gleich wie groß jene Person war,
schien der Prophet neben ihm auch von großer Statur,
seinen Begleiter stets
um eine Handbreite überragend.
Wenn er einen Weg entlangschritt,
bewegte er sich eher geschwind.
Und wir fügen seiner Beschreibung auch zu,
dass er leicht nach vorn geneigt zu gehen pflegte,
so als würde eine Anhöhe herabgehen,
leicht nach vorn geneigt.
So ruhmreich, so edel war er, dass die Seele Khalîls
stolz auf ihn war.
Wenn Allah, der Erhabene, es wünscht,
dann sind alle Aspekte einer Person überragend.
Wenn jemand ihm auf der Straße plötzlich begegnete,
wurde er sogleich von Ehrfurcht erfüllt.
Wenn jemand ihn begleitete
und sich mit ihm unterhielt,
würde er, ob der Süße in seinen Worten
Sein Diener sein wollen, hätte der Gesandte dies zugelassen.
Ohne Gleichen in seinem edlen Charakter
hatte ihn der Schöpfer erschaffen.
O, Gesandter Allahs, des Erhabenen! Ich bin unfähig, dich
gebührend zu loben, und erschaffen sind wir nur um deinentwillen.
O, Sultan des Landes der Getreuen!
Möge mein ein und alles dir geopfert sein!