Schauen wir nun auf die Unterschiedlichkeiten verschiedener Themen in der „Heiligen Schrift“:

Im zweiten Buch Samuel, Kapitel 24, Vers 13 heißt es: „Gad kam zu David und sagte es ihm an und sprach zu ihm: Willst du, dass sieben Jahre lang Hungersnot in dein Land kommt oder dass du drei Monate vor deinen Widersachern fliehen musst und sie dich verfolgen?“

Im ersten Buch Chronik, Kapitel 21, Verse 11 und 12 heißt es: „Und als Gad zu David kam, sprach er zu ihm: So spricht der Herr: Erwähle dir entweder drei Jahre Hungersnot oder drei Monate Flucht vor deinen Widersachern und vor dem Schwert deiner Feinde, dass es dich ergreife, oder drei Tage das Schwert des Herrn und Pest im Lande, dass der Engel des Herrn Verderben anrichte im ganzen Gebiet Israels.“

Man sieht hier in einem Buch, das das „Wort Gottes“ genannt wird, an zwei Stellen über dieselbe Sache so einen großen Unterschied. Welcher Version soll man glauben? Kann denn ein göttliches Buch zwei verschiedene Versionen liefern?

Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Büchern der „Heiligen Schrift“ sind so zahlreich, dass, wollten wir sie alle auflisten, wir ein umfangreiches Buch zusammenstellen müssten. Um den Lesern einen Eindruck zu vermitteln, sollen hier nur einige Stellen zitiert werden:

Im zweiten Buch Chronik, Kapitel 36, Vers 5 heißt es: „Fünfundzwanzig Jahre alt war Jojakim, als er König wurde; und er regierte elf Jahre zu Jerusalem …“

Im zweiten Buch Könige, Kapitel 24, Vers 8 heißt es: „Achtzehn Jahre alt war Jojachin, als er König wurde.“

Hier liegt ein Unterschied von sieben Jahren vor! Man sieht hier, dass die Autoren dieser Bücher nicht darauf geachtet haben, ob es sich um dieselben Personen handelt.

Ein anderes Beispiel:

Im zweiten Buch Samuel, Kapitel 10, Vers 18 heißt es: „Aber die Aramäer flohen vor Israel und David vernichtete von den Aramäern siebenhundert Wagen und 40.000 Reiter; und Schobach, den Feldhauptmann, erschlug er, dass er dort starb.“ Dieselbe Schlachtsituation wird im ersten Buch Chronik, Kapitel 19, Vers 18 so beschrieben: „Aber die Aramäer flohen vor Israel. Und David vernichtete von den Aramäern siebentausend Wagen und tötete 40.000 Mann zu Fuß; dazu tötete er Schobach, den Feldhauptmann.“

Man beachte nun die Unterschiede zwischen beiden Versionen: Im ersteren Buch ist die Rede von 700 Streitwagen, im zweiten von 7000; nach dem ersteren wurden 40.000 Kavalleristen getötet, nach dem zweiten waren diese nicht Kavalleristen sondern Infanteristen!

Wenn die Bücher der „Heiligen Schrift“ solche voneinander unterschiedlichen Informationen geben, wie kann man dann glauben, dass diese Worte Gottes sind? Ist denn Allah, der Erhabene, nicht in der Lage, Kavalleristen und Infanteristen voneinander zu unterscheiden? Sieht er nicht, dass der Unterschied zwischen 700 und 7000 das Zehnfache ausmacht? Solche Aussagen, die derartige Umkehrungen und Widersprüche enthalten, als Gottes Wort zu bezeichnen, ist die größte Lüge und die größte Beleidigung gegenüber Allah, dem Erhabenen.

Hier noch ein paar Beispiel:

Hier ist die Rede von dem Opferbecken, den Sulaymân, Friede sei mit ihm, in seinem Palast errichten ließ.

Im ersten Buch Könige, Kapitel 7, Vers 26 heißt es: „Die Wanddicke des Meeres aber war eine Hand breit und sein Rand war wie der Rand eines Bechers, wie eine aufgegangene Lilie, und es gingen zweitausend Eimer hinein.“ (Einer dieser Eimer fasste 37 Liter.)

Und im zweiten Buch Chronik, Kapitel 4, Vers 5 heißt es: „Die Stärke seiner Wand war eine Hand breit und sein Rand war wie eines Bechers Rand, wie eine aufgegangene Lilie, und es fasste dreitausend Eimer.“

Wie man sieht, liegt hier ein Unterschied von ganzen 1000 Eimern, also 37.0000 Litern, vor! Man sieht also, dass die Autoren solcher Bücher, ohne einander gewahr zu sein, nach Gutdünken aufzeichneten und sich nicht die Mühe machten, nachträglich zu kontrollieren, so dass diese sich widersprechenden Aufzeichnungen entstanden, die dann, ohne sich zu genieren, Gottes Worte genannt wurden.

Ein weiteres Beispiel:

In der zweiten Buch Chronik, Kapitel 9, Vers 25 heißt es: „Und Salomo hatte viertausend Pferde und Wagen und zwölftausend Reiter, und man legte sie in die Wagenstädte und zu dem König nach Jerusalem.“

Über dieselbe Sache wird im ersten Buch Könige, Kapitel 4, Vers 26 folgendermaßen berichtet:

„Und Salomo hatte vierzigtausend Gespanne für seine Kriegswagen.“ Man sieht hier, dass die Zahl der Ställe das Zehnfache ist.

Man mag sagen: „Es gibt hauptsächlich Zahlenfehler – sind diese Unterschiede in Zahlen derart wichtig?“ Hierzu wollen wir mit einer Aussage von Albert Schweitzer antworten. Schweitzer sagt: „Sogar die größten Wunder sind nicht in der Lage, zu beweisen, dass zweimal zwei vier ergeben oder dass es im Umfang des Kreises Winkel gibt. Genauso können gewaltige Wunder, egal wie zahlreich sie sind, keinen einzigen Fehler im abergläubischen Glauben eines Christen korrigieren.“

Zum Schluss mögen einige voneinander abweichende Texte erwähnt werden:

Im Matthäusevangelium steht in Kapitel 27, Vers 44, dass zwei Diebe, die mit Jesus gekreuzigt wurden, ihn beschimpften wie die Juden.

Im Lukasevangelium heißt es in Kapitel 23, Vers 39 und folgende, dass einer der Diebe schlecht zu Jesus sprach und dass der zweite, der dies vernahm, ihn tadelte und sprach: „Fürchtest du denn nicht Gott, da du unter demselben Urteil stehst?“ und dass Jesus darauf zum zweiten sagte: „Du wirst heute mit mir im Paradies sein.“

Der Unterschied zwischen diesen Aussagen ist klar.

Nach Markus sprach Jesus, nachdem er vom Kreuz herabgelassen wurde und unter den Toten lag mit seinen Aposteln, und stieg dann am selben Tag in den Himmel auf. Auch im Lukasevangelium steht dies so. Doch in der Apostelgeschichte, die auch von Lukas geschrieben wurde, findet sich in Kapitel 1, Vers 3, dass Jesus nach 40 Tagen unter den Toten in den Himmel aufstieg.

Diese Beispiele setzen sich noch weiter fort. Wie wir zuvor angedeutet haben, würde der Umfang dieses Buches nicht ausreichen, um sie alle zu erwähnen. Der ehemalige Priester Turmeda, oder Abdullah at-Tardschumân, den wir in der Einleitung erwähnten, nennt einige Beispiele für die Widersprüche innerhalb der einzelnen Evangelien.

Im Matthäusevangelium heißt es in Kapitel 3, Vers 4: „Johannes Speisen waren Heuschrecken und wilder Honig.“ In Kapitel 11, Vers 18 heißt es jedoch: „Johannes aß nicht und trank nicht …“

Der ehemalige Priester weist auf einen weiteren Punkt hin:

Im Matthäusevangelium heißt es in Kapitel 27, Verse 50 bis 53: „Jesus händigte seine Seele aus. Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen.“ Dieser ehemalige Priester, der den Islam annahm, sagt: „Diese Beschreibung einer Katastrophe wurde gänzlich aus einem älteren Buch übernommen. Diese Beschreibung wurde von einem jüdischen Geschichtsschreiber verfasst, als Jerusalem von Titus erobert und zerstört wurde. Nun finden wir diese Beschreibung im Matthäusevangelium. Das bedeutet, dass irgendjemand diese Aussagen nachträglich in das Matthäusevangelium hinzugefügt hat.“ Diese Aussage wiederum ist ein weiterer Beweis für das, was zuvor gesagt wurde, nämlich dass das Matthäusevangelium nicht das Evangelium ist, das Matthäus geschrieben hat, und erinnert an jenen geheimnisvollen Unbekannten, der diese Zusätze hinzugefügt hat.

Erwähnen wir einen weiteren historischen Fehler:

Im Buch Genesis, Kapitel 16, Vers 15 heißt es: „Und Hagar gebar Abram einen Sohn, und Abram nannte den Sohn, den ihm Hagar gebar, Ismael.“ Wieder in Genesis, Kapitel 22, Vers 2 heißt es: „Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija …“ Das heißt, dass hier vergessen wurde, dass Ibrahim, Friede sei mit ihm, auch einen Sohn namens Ismail hatte.

Lassen wir nun diese ermüdenden Fehler beiseite und schauen wir auf die Herkunft der Bücher, die von heutigen Christen und Juden als „Heilige Schrift“, also als Thora und Evangelien, akzeptiert werden.

Die ersten Bücher der Thora heißen Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium. Diese fünf Bücher zusammen werden „Thora“ genannt. Sie nehmen an, dass die Thora, die Mûsâ, Friede sei mit ihm, offenbart wurde, aus diesen fünf Büchern besteht.

Weiter zuvor wurde erwähnt, was über Jesaja gesagt wurde.

Wie überliefert wird, wurde dieses Buch von jemand anderem geschrieben.

Es ist denkbar, dass das Buch „Richter“ von Ismâîl geschrieben wurde.

Ruth:Autor unbekannt.

1. Samuel: Autor unbekannt.

2. Samuel: Autor unbekannt.

1. Könige: Autor unbekannt.

2. Könige: Autor unbekannt.

1. Chronik: Vermutlich von dem Rabbiner und Geistlichen Esra geschrieben, der 350 v. Chr. Lebte.

2. Chronik: Denkbar, dass auch dieses Buch von Esra geschrieben wurde. Im Buch „Mundschid“ wird erwähnt, dass „Esra“ „Uzayr“ bedeutet. Doch der Autor dieser Bücher ist nicht Uzayr, Friede sei mit ihm. Es ist ein Jude mit dem Namen Esra.

Esra: Das Buch, das als von Esra selbst geschrieben bekannt ist.

Esther: Autor unbekannt.

Hiob: Autor unbekannt.

Psalmen: Kapitel des Psalters. Obwohl gesagt wird, dass diese die Gesänge des Dâwud, Friede sei mit ihm, sind, sind darin auch Psalmen von Bani Korah, Asâf, Azrahi, Haman und Sulaymân, Friede sei mit ihm, enthalten.

Jonas: Autor unbekannt.

Habakuk: geschrieben von einer Person, über die nicht bekannt ist, wo sie lebte, was ihre Herkunft war und was ihr Beruf war.

Das sind einige Informationen über die Herkunft der Bücher des Alten Testaments.

Was das Neue Testament betrifft, so haben wir über seine Bücher und deren Autoren vorhergehend informiert und gehen daher nicht nochmals darauf ein.

In der „Heiligen Schrift“ gibt es noch viele andere sinnlose Stellen, so z. B., dass Gott dem Wind gegenüber reuig ist, Jakob, Friede sei mit ihm, in seinem Traum mit Gott ringt und ihn besiegt haben soll oder dass Lût, Friede sei mit ihm, mit seinen Töchtern Unzucht getrieben haben soll. Da auch die Christen selbst bemerken, wie hässlich solche Stellen sind, werden diese nach und nach aus der „Heiligen Schrift“ entfernt.