Jene, die behaupten, wie oben erwähnt wurde, dass die Bibel aus dem hebräischen Original falsch übersetzt wurde, befinden sich völlig im Recht. Denn das Wort „Vater“ im Hebräischen bedeutet nicht nur „leiblicher Vater“ eines Kindes, sondern auch jede „Person, die ehrenwert ist“. Das ist der Grund, warum im edlen Qur‘ân Azar, der ein Onkel von Ibrahim, Friede sei mit ihm, war, als „sein Azar genannter Vater“ erwähnt wird. Denn sein leiblicher Vater, der Taruch hieß, war bereits gestorben. Er wuchs bei seinem Onkel Azar auf und nannte ihn den damaligen Bräuchen entsprechend „Vater“. In Turkistan z. B. Werden Menschen, die man ehrt, (ältere) Menschen, zu denen man besonders barmherzig ist, „Vater“ genannt, wie dies im „Reschehât“ genannten Buch ersehen werden kann. Im Türkischen sagt man „Ein Mann wie ein Vater“ und drückt damit seine Bewunderung für eine Person aus.
Der Ausdruck „Sohn“ wird im Hebräischen oft für eine Person gebraucht, die vom Rang oder Alter her unter einem steht, der man aber mit einer ganz besonderen Zuneigung nahesteht. Im Matthäus Evangelium heißt es: „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (5:9) Man sieht hier, dass der Ausdruck „Sohn“ als „geliebter Diener Gottes“ verwendet wird.
Somit wird in der Bibel der Ausdruck „Vater“ im Sinne einer ehrwürdigen Präsenz und „Sohn“ als „geliebter Diener“ gebraucht. Was hier also beabsichtigt wird, betrifft nicht drei Gottheiten. Die Bedeutungen in den Stellen, in denen die Ausdrücke „Vater“ und „Sohn“ gebraucht werden, meinen, dass Allah, der Erhabene, der Herrscher und Eigner aller Geschöpfe, einen geliebten Diener wie Îsâ, Friede sei mit ihm, den Menschen als Propheten geschickt hat. Die Mehrheit der Christen, die in unserer Zeit nunmehr zur Vernunft kommen, sagen dann auch: „Wir sind alle Kinder Gottes. Gott ist unser aller Herr und Vater. So müssen die Ausdrücke ‚Vater‘ und ‚Sohn‘ in der Bibel verstanden werden.“