Heute spricht man in aller Welt mit Anerkennung über den Islam. Dabei hatten christliche Geistliche im Mittelalter den Islam als eine vom Teufel ersonnene Religion angegriffen, ohne ihn zu studieren und ihn auch nur ein wenig zu verstehen. Wie in den vorangegangenen Teilen dieses Buches erwähnt wurde, haben Päpste, die die größten Geistlichen unter den Christen sind, zu Kreuzzügen aufgerufen, um die Muslime zu vernichten. Erst nach dem 18. Jahrhundert begannen Historiker langsam Einblick in den Islam zu gewinnen und den edlen Qur‘ân in ihre Sprachen zu übersetzen. Obwohl manche dieser Übersetzungen von fanatischen Christen gefertigt wurden und den Bedeutungen des edlen Qur’ân nicht entsprechen, gibt es auch Übersetzungen von fairen Historikern. Andererseits existieren auch von Muslimen geschriebene Erklärungen des edlen Qur’ân. Jene, die eine korrekte Übersetzung oder Erklärung des edlen Qur’ân lesen und den Islam auch nur etwas verstehen, sind von ihm begeistert. Unter solchen Personen sind weltbekannte Namen wie Goethe, Carlyle, Lamartine, Tagore. Diese Personen waren nicht verlegen, ihre Bewunderung gegenüber dem Islam auszudrücken. Im „Der Islam und das Christentum“ genannten Teil dieser Seite sind ausführliche Informationen hierüber zu finden. Hier werden nun einige dort nicht erwähnte Aussagen über den Islam und unseren Propheten Muhammed, Friede sei mit ihm, von Staatsmännern, die nach 1266 n. H. [1850 n. Chr.] in die Türkei reisten, zitiert.
Sir Charles Eliot, der in den Jahren 1311 – 1316 n. H. [1898 – 1901 n. Chr.] Erster Sekretär der Britischen Botschaft in Istanbul war, schreibt in seinem im Jahr 1900 gedruckten Buch „Turkey in Europe“, „Die Türkei in Europa“, im Kapitel „Der Islam“: „Das Königreich Îsâs, Friede sei mit ihm, war nicht diese Welt. Wäre das Christentum an eine bestimmte Regierungsform gebunden gewesen, wäre diese Religion völlig verloren gegangen. Im Islam sieht man das Gegenteil davon. Muhammed, Friede sei mit ihm, war nicht nur ein Mann der Religion, sondern auch ein großer Führer. Wer ihn besuchte, fühlte einen Respekt, wie man ihn sowohl dem Papst als auch dem Kaiser gegenüber verspürte. Muhammed, Friede sei mit ihm, war stets ein umsichtiger Staatsmann und hatte trotz der außergewöhnlichen Werke und Wunder, die er vollbrachte, immer darauf bestanden, dass er ein bescheidener Mensch sei. In seinem Privatleben gibt es keinen einzigen Makel.“
An einer anderen Stelle desselben Buches schreibt er: „Wenn man die Zustände der Menschen zur Zeit Îsâs, Friede sei mit ihm, ihre Fehler und Sünden bedenkt, ist es erstaunlich, dass es keine Verbote im Evangelium für diese gibt. Im Evangelium wird lediglich die Unterlassung dieser Sünden empfohlen. Es wird aber nicht darüber gesprochen, was mit den Menschen, die diese Sünden begehen, geschehen soll. Im edlen Qur‘ân jedoch wird ganz klar ausgesagt, wie Allah, der Erhabene, die Sünden bestraft, was z. B. mit jenen geschieht, die Götzen anbeten oder Mädchen bei lebendigem Leib begraben. Dadurch wurden der abergläubische Götzendienst in Arabien und viele Unsitten berichtigt, und dies war ein unschätzbarer Gewinn für dieses Volk.“
Sir Eliot fährt fort und schreibt: „Eine andere schöne Seite des Islam ist, dass man keinen Unterschied zwischen Bürgern und Ausländern macht. Im Islam gibt es keinen Mittler zwischen Allah und dem Menschen. Der Islam beseitigte alle Mittler, wie z. B. im Christentum die Priester.
Die Bedeutung, die im Islam dem Menschen beigemessen wird, ist sehr groß. Der türkische Soldat, einer der schönsten Beispiele für einen Gläubigen im Islam, ist sehr gehorsam. Gleichzeitig ist er durchaus in der Lage zu persönlichem Einsatz [ohne andere um Hilfe zu bitten]. Solche Soldaten gibt es bei anderen Völkern kaum. Die Disziplin, die Gehorsamkeit und der Mut des türkischen Soldaten entstammen seinem Muslimsein. Diese Tugenden gibt ihm der Islam ein. Der Islam etabliert durch die Almosensteuer einen Fluss von Reichtum zwischen den Menschen und strebt danach, den zu vielen Übeln führenden Unterschied zwischen Reich und Arm auszugleichen. Diese majestätische Religion ist so einfach, dass jedermann sie verstehen kann. Wer das Leben Muhammeds, Friede sei mit ihm, unvoreingenommen und ausreichend studiert, wird ihm gegenüber eine große Liebe und einen großen Respekt empfinden.“
Und hier ein Zitat aus einem anderen Buch. Der italienischstämmige französische Staatsmann Henri A. Ubicini, der in Touraine, Frankreich, geboren wurde und später viele Jahre in der Türkei lebte, schreibt in seinem 1267 n. H. [1851 n. Chr.] in Paris veröffentlichten Buch „La Turquie Actuelle“, „Die heutige Türkei“:
„Der Islam befiehlt den Menschen das Mitgefühl und die Erkenntnis. Unglückliche Menschen, die Europa als ‚Ungläubige‘ ausstieß, wurden zu Gästen des Sultans und lebten in der muslimisch-türkischen Welt in Freiheit und Sicherheit, die ihnen in ihrer Heimat nicht vergönnt war. Anhänger jeder Religion erfuhren hier die gleiche Gerechtigkeit und die gleiche Güte. Die Europäer, die die Türken und die Muslime Barbaren nannten, lernten von ihnen Gastfreundschaft und Menschlichkeit. Ein Autor aus dem 16. Jahrhundert schrieb: ‚Wie seltsam – ich habe muslimische Länder besucht, doch nirgendwo in den Städten dieser Muslime, die wir Barbaren nennen, habe ich Gewalt oder Totschlag gesehen. Sie beachten die Rechte eines jeden. Sie eilen den Bedürftigen zu Hilfe. Ob Erwachsener oder Kind, ob Christ, Jude oder Muslim oder gar ein ungläubiger Heide – alle erfahren die gleiche Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.‘ Diesen Aussagen schließe auch ich mich an.“
An anderer Stelle des Buches schreibt Ubicini:
„In dem von Muslimen bewohnten und ‚Istanbul‘ genannten Stadtteil Konstantinopels gibt es pro Jahr vielleicht ein oder zwei Fälle für die Polizei. Doch im von Christen bewohnten Stadtteil ‚Pera‘ gibt es täglich hunderte von Diebstählen, Betrügereien und Morden. Die Menschen dort betrügen einander, töten sich gegenseitig, und wie die großen Metropolen Europas verkommt auch dieser Stadtteil zu einem Sumpf. Während im ‚Istanbul‘ genannten Teil hunderttausende von Muslimen in Frieden, Ruhe und Anstand leben, geben die in ‚Pera‘ lebenden 30.000 Christen der ganzen Welt ein Beispiel für Unanständigkeit, Unzüchtigkeit und Vagabundentum. Die Italiener ersonnen ein Lied, in dem es hieß, ‚Pera – Brutstätte für Vagabunden‘ und es wurde unter den Bewohnern Peras zum Schlager.“
Wir wollen an dieser Stelle auch erwähnen, was ein Atheist über unseren Propheten, Friede sei mit ihm, gesagt hat. Maxime Rodinson, ein französischer Marxist jüdischer Abstammung, ein Atheist, für den alle Propheten, Friede sei mit ihnen allen, Epileptiker mit Wahnvorstellungen, also Kranke, sind, schrieb in seinem 1380 n. H. [1961 n. Chr.] veröffentlichen Buch „Mahomet“ (Deutsch: „Mohammed“, Verlag Bucher C. J. 1975), welches in 25 Sprachen übersetzt wurde – obwohl er darin viele Bedeutungen des edlen Qur’ân nach seinem Denken verdreht –, das Folgende über unseren Propheten, Friede sei mit ihm: „Wir wissen nur wenig über diese Person, die mit ihren Gedanken und Taten die Welt erschütterte. Doch es ist möglich zu sehen, dass Muhammed, Friede sei mit ihm, eine leuchtende Persönlichkeit wie keine andere ist. Und es ist dieses Leuchten, das die Menschen um ihn erleuchtete. Dies müssen wir zugeben. Ich versuche in diesem Buch von diesem Leuchten zu berichten, soweit ich es zu sehen vermochte.“